Neue Porzer Mitte darf nicht zum Discount-Zentrum werden

SPD-Fraktion kritisiert Pläne für Einzelhandel im neu gestalteten Porzer Zentrum.

Baustelle der Neuen Porzer Mitte
Baustelle Porz-Mitte

Droht Porz eine Discount-Mitte? Dem Vernehmen nach sollen gleich drei neue Discounter die Geschäftswelt im Porzer Zentrum ergänzen – zwei davon in den Gebäuden der Neuen Porzer Mitte. Der Vollversorger, den die Stadtverwaltung seit Jahren versprochen hat, scheint dagegen außer Reichweite zu geraten. Die Porzer SPD-Fraktion reagiert hierauf mit großem Unverständnis.

Fraktionschef Simon Bujanowski: „Wenn es wirklich so geplant sein sollte, dann kritisieren wir dies in aller Deutlichkeit. Ziel war es immer, dass eine attraktive neue Mitte entsteht, die die Menschen nach Porz zieht. Das wird eine Kombination an Discountern nicht leisten können. Oberbürgermeisterin Reker muss sich jetzt dringend um das Thema kümmern.“

In Bezug auf die Seitens der Stadt geschürten Erwartungen sagte Bujanowski: „Ich fühle mich offen gesagt getäuscht. Für die Neue Porzer Mitte wird viel Steuergeld investiert, diese riesige Chance darf jetzt nicht auf der Zielgeraden vergeben werden. Wir erwarten Aufklärung schon in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Porz.“

Lutz Tempel, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD: „Es reicht nicht aus, dass Oberbürgermeisterin und Bezirksbürgermeister hier schöne Fotos bei der Grundsteinlegung machen. Schon seit Jahren hat die Stadtverwaltung immer wieder schriftlich dargelegt, dass wir einen Vollsortimenter-Supermarkt im Porzer Zentrum brauchen.“

Tempel erinnert an den beschwerlichen Weg hin zur Hertie-Abriss und neuer Porzer Mitte: „Mit viel Mühe war es in enger Abstimmung zwischen dem Landtagsabgeordneten Jochen Ott, Oberbürgermeister Jürgen Roters und der damaligen Wirtschaftsdezernentin Ute Berg gelungen, das marode Hertie-Gebäude anzukaufen. Danach wurde bewusst die stadteigene Entwicklungsgesellschaft Moderne Stadt mit der Umsetzung betraut, damit etwas Besonderes entstehen kann. In mehreren Veranstaltungen zum Entwicklungskonzept Porz wurden die Porzerinnen und Porzer gefragt, was sie sich für die Porzer Mitte wünschen. Und dann hat man das einfach laufen lassen. Das Wirtschaftsdezernat wurde zerschlagen, es herrscht die personifizierte Untätigkeit. So bringt man Porz auf jeden Fall nicht voran. Die Oberbürgermeisterin kann tatsächlich nur linksrheinisch. Es ist eine Schande.“

Simon Bujanowski

Lutz Tempel