Zukunft des Fahrrad-Schutzstreifens in Poll wird endlich diskutiert

Dr. Simon Bujanowski
SPD-Bezirksvertreter Simon Bujanowski

Auf der Siegburger Straße in Poll können Radfahrende seit November 2015 in einer „Testphase“ wählen, ob sie den Radweg oder den Fahrradschutzstreifen auf der Fahrbahn nutzen. Näheres zum weiteren Verfahren wurde dem Runden Tisch Fahrradverkehr Porz jetzt vorgestellt. Wie SPD-Bezirksvertreter Simon Bujanowski mitteilt, wird es nach der Sommerpause eine öffentliche Veranstaltung der Stadtverwaltung geben, um die Ergebnisse der Testphase vorzustellen.

Die Poller Sozialdemokraten begrüßen dies ausdrücklich. Bujanowski sagte: „Die Stadtverwaltung ist jetzt am Zug. Sie soll die Bilanz des Modellversuchs in einer öffentlichen Veranstaltung mit Verwaltungs- und Verbandsvertretern sowie dem Kölner Fahrradbeauftragten in Poll vorstellen und mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutieren. Ich habe im Runden Tisch gefordert, dass dies noch vor der Sommerpause passiert.“ Die Verwaltung wolle jedoch noch weiteres Zahlenmaterial zusammentragen und könne einen Termin erst nach dem Sommer anbieten. „Die Zwischenstände sind jedenfalls noch nicht aussagekräftig genug, um eine politische Entscheidung treffen zu können“, so Bujanowski.

Der SPD-Ortsvereinsvorsitzende und Fraktionsvorsitzender seiner Partei in der Bezirksvertretung Porz kritisiert die Dauer des Prozesses. „Eigentlich war die Testphase nur auf sechs Monate angelegt.“ Die Poller SPD hatte bereits im Februar 2016 Bürgerinnen und Bürger, ADFC-Vertreter, den Fahrradbeauftragten wie auch weitere politische Parteien an einen Tisch gebracht und auf eine öffentlichen Veranstaltung in Poll die Pläne vorgestellt.

Zu Pro und Contra des Schutzstreifens führt Bujanowski aus: „Der Nutzen des Fahrradstreifens ist nach wie vor umstritten. Auf der einen Seite gibt es Kritik von Seiten derjenigen Pollerinnen und Poller, die sich auf dem befestigten Radweg sicherer fühlen. Auf der anderen Seite werden Schutzstreifen in anderen Stadtteilen gut angenommen – und sie erhöhen im Allgemeinen die Sicherheit für Fahrradfahrende, die dort von den Autofahrern besser wahrgenommen werden, besonders vor Abbiegungen.“

Die Sozialdemokraten wollen sich bei der Entscheidung an folgenden Leitfragen orientieren:

– Ist die Verkehrssituation auf der vielbefahrenen Siegburger Str. für alle Radfahrer beherrschbar und sicher? Wie sieht es mit Unfällen aus? Ist die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer gestiegen?
– Wie viele Radfahrer nutzten in der Erprobungsphase den Radstreifen? In welcher Form sind Anwohner und Geschäftsleute von der Regelung betroffen?
– Welcher Erfahrung machte die KVB, deren Linie 7 ebenfalls den Straßenraum nutzt, mit der neuen Regelung?
– Können durch den Wegfall des bisherigen Radwegs auf dem Bürgersteig zusätzliche Parkplätze entstehen?

Bujanowski sagte hierzu: „Für die Entscheidung brauchen wir die Zahlen und Ergebnisse der Verwaltung. Zudem wollen wir Fahrradverbände und Stadtverwaltung und natürlich auch die betroffenen Bürgerinnen und Bürger zu Wort kommen lassen“, so Simon Bujanowski. Unterstützung erhoffen sich die Sozialdemokarten zudem von der CDU und den Grünen, die ebenfalls für eine Veröffentlichung der Testphasen-Ergebnisse plädieren.