Infrastruktur spricht gegen Ikea in Poll

Simon Bujanowski
Dr. Simon Bujanowski, Vorsitzender SPD-Fraktion Porz

Die Sozialdemokraten im Stadtbezirk Porz/Poll äußern große Skepsis gegenüber der Ansiedlung eines großen Ikea-Marktes in Stadtteil Poll. Sie erwarten starke verkehrliche Probleme und befürchten eine nachhaltige Schädigung des vorhandenen Ortszentrums an der Siegburger Straße.

Dazu der Vorsitzende der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Porz, Dr. Simon Bujanowski: „So nachvollziehbar auch der Wunsch des schwedischen Möbelmarktes nach einer weiteren Filiale in Köln auch sein mag, die verkehrlichen Auswirkungen sind nicht beherrschbar. Wenn Ikea wie vorgesehen 2.500 m² Randsortiment anbietet, sprich auch Angebote wie Cafés, Bäckereien und Schlüsseldienste, stirbt das Ortszentrum an der Siegburger Straße.“
Bujanowski, auch Vorsitzender der Poller SPD, verweist vor allem auf die nicht beherrschbaren Verkehrsströme durch den Ortskern. „Die Siegburger Straße ist jetzt schon dicht. Die aus dem Süden kommenden Kunden werden vielfach nicht über die Autobahn und den Östlichen Zubringer fahren, sondern die kürzere Strecke Siegburger Straße und Auf dem Sandberg nutzen. Und wenn die Straßen verstopft sind, suchen sie sich ihren Weg durch die benachbarten Anliegerstraßen. Eine Horrorvorstellung für die Anwohner. Unklar bleibt auch die Nutzung im nördlichen Bereich. Hier steht zu befürchten, dass – ähnlich wie bei den absurden Planungen zum Festivalgelände – Grünflächen und Kleingärten an der Siedlung Altenberger Kreuz weichen müssen.“

Ingo Jureck, Vorsitzender der Porzer Sozialdemokraten, ergänzt: „Das Anliegen vieler Bürgerinnen und Bürger nach einer Aufwertung von Nahbereichszentren im Rechtsrheinischen ist mehr als berechtigt. Das negative Beispiel Hertie in Porz zeigt den Niedergang eines ehemals funktionierenden Ortszentrums. Riesige Einkaufszentren in Gewerbegebieten können aber nicht die Lösung sein. Aufwertung bedeutet zudem mehr als nur den Vorschlag der Ansiedlung eines Möbelriesen. Ich erwarte von unserer Stadtspitze endlich mal einen entwicklungspolitischen Impuls. Es kann nicht sein, dass das Domumfeld aufgehübscht und in der Kölner City weitere Museen, Flaniermeilen und Opern ihren Platz finden, während für die Bürgerinnen und Bürger im Rechtsrheinischen nur noch ein Einkaufszentrum übrig bleibt. So fördert man keine solidarische Stadtgesellschaft.“