

Die SPD-Fraktion stellte zur letzten Sitzung der Bezirksvertretung einen zweistufigen Antrag zu den Kiesbaggerseen Gremberghoven. Nach Vorstellung der Sozialdemokraten soll dieses langfristig renaturiert und in ein Naherholungs- und Freizeitgebiet umgewandelt werden. Kurzfristig besteht jedoch erhöhter Sicherungsbedarf, bereits mehrfach hat es schwere Unfälle gegeben. Daher ist das Gelände kurzfristig einzuzäunen und mit einer verbesserten Beschilderung zu versehen, die auf die Gefahren hinweist.
Bereits im Sommer hatte die SPD nach einer Razzia des Ordnungsamtes eine bessere Sicherung der Kiesgrube gefordert. SPD-Bezirksvertreter Andreas Weidner sagte: Aufgrund der Sicherheitsrisiken, der Gefahren des Ertrinkens im See und der Gefährdung durch Nutzung der Bahngleise, muss das Gelände kurzfristig besser gesichert werden. Das gesamte Areal wurde bis heute weder durch die Stadt noch durch den Pächter eingezäunt.
In der Bezirksvertretung fand der Antrag der Sozialdemokraten trotzdem keine Mehrheit, Stattdessen beschlossen CDU und Grüne einen Änderungsantrag, der zunächst diverse Fragen an die Verwaltung stellte. Dazu der Fraktionsvorsitzende Dr. Simon Bujanowski: Noch nicht einmal die kurzfristige Sicherung der Seen wollten die beiden anderen Fraktionen aus unserem Antrag übernehmen. Das ist fahrlässig! Wir müssen die Sicherheit jetzt erhöhen und nicht mit fadenscheinigen Argumenten auf die lange Bank schieben. Ein unverantwortliches Vorgehen, das wir in keiner Weise nachvollziehen können.
Am Ziel der Renaturierung der Seen und Nutzung als Freizeitgebiet will die SPD festhalten. Weider: Der im Zuge des Kiesabbaus entstandene See wird seit vielen Jahrzehnten als Badesee genutzt. Der Zugang zum See war seit jeher frei und kostenlos, Baden und Betreten jedoch offiziell verboten. Es zeigt sich damit, dass von Seiten der Gremberghovener und Porzer Bürgerinnen und Bürger ein hoher Bedarf an einem Naherholungsgebiet besteht. Diesem wollen wir gerecht werden durch eine Umwandlung des Geländes unter dem Aspekt der Verkehrssicherheit und Erholung.
Für vollkommenes Unverständnis stieß bei den Sozialdemokraten ein Ergänzungsvorschlag der Grünen, der ebenfalls mit Mehrheit beschlossen wurde. Danach soll untersucht werden, ob der östliche See zugeschüttet und in ein Industriegebiet umgewandelt werden kann. Dazu erklärt Lutz Tempel, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD: Dass ausgerechnet von grüner Seite der Vorschlag kommt, einen der Seen zuzuschütten, verwundert doch sehr. Die gleiche Partei verhindert in Spich den Bau der dringend nötigen Entlastungsstraße, da dadurch die dortigen Baggerseen beeinflusst würden. Dabei müssten sie nicht einmal komplett zugeschüttet würden. Der dort angezeigte dringende Bedarf zum Schutz der Natur ist also in Wirklichkeit nur ein Mittel, um eine bessere Infrastruktur zu verhindern. Um Naturschutz geht es den Grünen nicht.
Berichterstattung in der Presse, Juli 2016:http://www.ksta.de/koeln/porz/bade-verbot-politiker-kritisieren-razzia-an-der-kiesgrube-in-gremberghoven-24462022
Antrag der SPD-Fraktion: https://ratsinformation.stadt-koeln.de/vo0050.asp?__kvonr=63623&voselect=15458