

Die SPD Poll-Ensen-Westhoven spricht sich gegen eine Nutzung des Grundstücks an der Rolshover Str. als Flüchtlingsstandort aus. Diesen hatte die Stadtverwaltung unter Oberbürgermeisterin Reker neben elf weiteren Standorten im Stadtgebiet für die Errichtung einer Leichtbauhalle vorgeschlagen. In einer solchen Halle würden rund 400 Flüchtlinge Platz finden.
SPD-Ratsherr Frank Schneider erklärt: Noch ist der Standort nicht beschlossen, er soll nur geprüft werden. Aber aus unserer Sicht ist das Ergebnis bereits klar: Die Fläche eignet sich nicht zum Wohnen schon gar nicht in einer dünnen Leichtbauhalle! Zu den Gründen führt Schneider aus: Zum einen handelt es sich um Landschaftsschutzgebiet. Deswegen war dort auch früher schon kein Wohnen möglich. Vor etwas mehr als zehn Jahren scheiterte daran bereits ein Bebauungsplan. Dann der Lärmschutz wer soll den in einer solchen Halle nachts ein Auge zumachen, wenn draußen die Güterzüge vorbeidonnern? Und nicht zuletzt wird die Wiese derzeit von einer Pächterin genutzt, die diese in jahrelanger Arbeit hergerichtet hat und dort unter anderem Behindertensport anbietet. Dieses jahrelange Engagement darf man nicht einfach so zerstören!
Auch die Erschließung sehen die Poller Sozialdemokraten kritisch. Schneider: Straße, Wasser, Strom alles müsste neu gelegt werden. Die Stadt muss dringend andere Standorte prüfen! Diese gibt es, und sie sind bereits erschlossen.
Entsprechend will die SPD den Standort auch in der Bezirksvertretung Porz in der nächsten Woche ablehnen. SPD-Fraktionsvorsitzender Dr. Simon Bujanowski: Poll hat eine starke Willkommenskultur und könnte auch noch weitere Flüchtlinge aufnehmen. Aber die aktuelle Vorlage der Stadtverwaltung ist eine Bankrotterklärung. Wo bleibt die Verteilungsgerechtigkeit innerhalb der Stadt, wenn vier von zwölf Standorten im Stadtbezirk Porz/Poll liegen aber kein einziger in Rodenkirchen oder Lindenthal? Das ist schwarz-grüne Klientelpolitik! Zudem wird die Integrationsfähigkeit vor Ort nicht beachtet. Und Massenstandorte für 400 Flüchtlinge sind alles andere als optimal.