Festivalgelände Poll muss vom Tisch!

Frank Schneider
Frank Schneider, MdR

Die Stadtverwaltung ist sich einig. Ein Festivalgelände auf dem Verkehrsübungsplatz in Poll wird es nicht geben. Wie Ratsmitglied Frank Schneider (SPD) mitteilt, lehnt auch das Liegenschaftsdezernat eine Nutzung als Festivalgelände ab. Die Fläche soll vielmehr als Gewerbegebiet weiterentwickelt werden. Den Vorschlag der Kölner Grünen, das Areal als Festplatz für bis zu 90.000 Besucherinnen und Besucher zu nutzen, stieß u.a. auch auf die Ablehnung der benachbarten Gewerbebetriebe. In einer Mitteilung an die Porzer Bezirksvertreter hatte auch das Stadtplanungsamt die Nutzung der Fläche für diesen Zweck „aufgrund der vorhandenen verkehrlichen und immissionsschutzrechtlichen Bedingungen ausgeschlossen“.

Frank Schneider erklärt: "Wir haben es nun schwarz auf weiß: Die Stadtverwaltung lehnt ein Festivalgelände auf dem Poller Verkehrsübungsplatz ab, ebenso wie wir und viele Bürger, die uns angesprochen haben. Warum die Kölner Grünen immer noch an diesem unsinnigen Plan festhalten, ist mir ein Rätsel.“

Das Engagement seiner Partei sieht Schneider mit den Verwaltungsaussagen bestätigt: "Die SPD hat im Februar direkt reagiert und einen Antrag in die Bezirksvertretung eingebracht, der das Vorhaben ablehnt und dort eine breite Mehrheit gefunden hat. Ich weiß wirklich nicht, wie man eine solche ‚Schnapsidee‘ auf den Markt bringen und sie ernsthaft als Zukunftsoption für Poll vertreten kann. Der Verkehrskollaps wäre vorprogrammiert und die Bürger um ihre Ruhe gebracht. Bis auf den Ideengeber haben in Poll alle – vom Bürgerverein bis zur CDU – an einem Strang gezogen und gegen diese Idee mobilisiert. Wenn die Grünen das nicht wahrhaben wollen und immer noch so beratungsresistent sind, kann ich Ihnen auch nicht helfen. Eine politische Mehrheit für ein solches Projekt wird es nicht geben. “

Dazu das SPD-Ratsmitglied: „Warum der grüne Vorschlag überhaupt kam, erschließt sich nicht. Denkbar, dass die Grünen mit der Verlagerung des Festivalstandortes nur ihr eigenes Klientel an den Jahnwiesen schützen und den unbeliebten Standort ins rechtsrheinische abschieben wollten. ‘St. Florian‘ lässt grüßen. Ob sich der neue Standort aus fachlicher Sicht für Großveranstaltungen überhaupt eignet, wurde überhaupt nicht in die Überlegungen einbezogen. Die Idee hat aber viele Poller Bürgerinnen und Bürger sehr beunruhigt. Das war nicht nötig.“

Schneider weiter: „Wenn die Grünen etwas für Poll tun möchten, dann empfehle ich ihnen, sich bei Umweltdezernentin Reker dafür einzusetzen, dass das längst überfällige Konzept zur Altlastensanierung der Fläche vorangetrieben wird. Der Verkehrsübungsplatz ist die letzte im städtischen Besitz befindliche Deponiefläche Kölns. Wann kommt aus dem Umweltdezernat endlich ein Vorschlag zur Abdichtung und Sanierung der ehemaligen Hausmülldeponie? Dann könnten wir endlich auch über eine sinnvolle (!) Verwendung des Areals sprechen.“