
Auf örtlicher Ebene ist der Weg frei: In ihrer gestrigen Sitzung hat die Bezirksvertretung Porz der erneuerten Vorlage zum Poller Damm nach der Offenlage zugestimmt. Die Bezirksvertreter votierten einstimmig für eine Annahme durch den Rat der Stadt Köln. Dieser beschließt nach Votum des Stadtentwicklungsausschusses voraussichtlich am 28. Juni 2012 endgültig über den Bebauungsplan.
Die erneute Verzögerung in der Vorlage war durch die Intervention der Bezirksvertretung Porz im vergangenen Jahr nötig geworden. Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Bujanowski kommentiert hierzu: Bei einem Projekt wie diesem muss man ganz genau hinschauen immerhin wird es das Gesicht und die Strukturen von Poll für Jahrzehnte prägen. Insgesamt sind auf dem Gebiet zwischen Siegburger Straße und Poller Damm 125 neue Einfamilienhäuser und 130 neue Wohnungen in Mehrfamilienhäusern geplant. Auf Initiative der SPD bleibt ein Grünstreifen erhalten.
Eine Veränderung betraf das Signet eines Jugendzentrums, das ursprünglich innerhalb des Neubaugebiets vorgesehen war. Bujanowski hierzu: Dazu hatten wir mehrere Bedenken das Jugendzentrum war direkt an der Autobahn gelegt worden statt ins Zentrum von Poll, die Anbindung an Bus und Bahn war unzureichend. Außerdem ist der Neubau eines Jugendzentrums aufgrund der Finanzlage der Stadt schlicht unrealistisch. Stattdessen sollte das Haus der Ahl Poller Schull schrittweise zu einem Jugendzentrum entwickelt werden, das Bujanowski zufolge zentraler liegt, besser angebunden sei und eine finanziell günstigere Entwicklung ermögliche.
Ein weiteres Thema in der Bezirksvertretung war die Frage der Ansiedelung eines weiteren Vollversorgers in Poll. Hierzu äußerte sich SPD-Ratsmitglied Frank Schneider: Während der Offenlage Anfang 2011 sind insgesamt 62 Stellungnahmen aus der Bevölkerung eingegangen; über 40 davon haben sich für einen zweiten Supermarkt ausgesprochen. Das Bebauungsgebiet liegt jedoch laut Verwaltung außerhalb des Nahversorgungsbereichs, was eine Ansiedlung eines Supermarkts dort nicht genehmigungsfähig macht. Schneider erläutert: Deshalb haben wir als SPD-Ratsfraktion im Stadtentwicklungsausschuss einen einstimmigen Beschluss herbeigeführt, der die Verwaltung beauftragt, innerhalb von Poll einen zweiten Standort zu finden. Dies sei aufgrund des geringen Platzes dort allerdings schwierig. Schneider: Es laufen im Moment konstruktive Gespräche sowohl der Verwaltung als auch von unserer Seite mit potentiellen Interessenten; es ist aber noch ein weiter Weg bis zur Realisierung.
Die Verwaltung sagte am Donnerstag in der Sitzung der Bezirksvertretung zu, sie sei an den Beschluss gebunden und werde die Versuche zur Ansiedelung eines Vollversorgers fortsetzten.