

Die Gemeinschaftsgrundschule Poller Hauptstraße kann spätestens mit Jahresbeginn 2011 barrierefrei betreten werden. Dies teilt der SPD-Ortsverein Poll-Ensen-Westhoven mit, der auf seine Nachfrage hin eine entsprechende schriftliche Zusage von Stadtdirektor Guido Kahlen erhielt. Demnach wird der entsprechende Zugang nun hergestellt. Dies ist nicht nur für die Schülerinnen und Schüler der Grundschule von Vorteil, sondern auch für viele Poller Wählerinnen und Wähler, da die GGS zugleich als Wahllokal fungiert.
Bei aller Freude über die Zusage sorgt der langwierige Prozess bei den örtlichen Mandatsträgern auch für etwas Unverständnis. Der SPD-Vorsitzende Simon Bujanowski: Unser Wunsch war es ursprünglich, insbesondere für die Poller Seniorinnen und Senioren noch vor der Landtagswahl im Mai 2010 einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen, damit Betroffene nicht den Weg nach Ensen oder über die Briefwahl auf sich nehmen müssen, sondern hier vor Ort wählen können. Deshalb haben wir schon in der allerersten BV-Sitzung im Dezember 2009 die Barrierefreiheit beantragt.
Dass dies nicht möglich sei, teilte die Verwaltung der Bezirksvertretung erst in einer Mitteilung zur Sitzung der Bezirksvertretung Porz am 27. April 2010 mit, also wenige Tage vor der Landtagswahl. Bujanowski: Die Mitteilung kam erst am Tag der Sitzung als Tischvorlage da fühlten wir uns schon ein wenig im Stich gelassen. Zudem führte die zuständige Fachabteilung dort in epischer Breite aus, warum etwas nicht geht, statt nach einer konstruktiven Lösung für die anstehende Wahl zu suchen. Deshalb haben wir uns umgehend an Stadtdirektor Kahlen mit der Bitte um persönliche Unterstützung gewandt.
Ratsherr Frank Schneider (SPD) ergänzt: Besonders ärgerlich für uns als Mandatsträger ist, dass dieses Anliegen aus der Poller Bevölkerung bereits 2009 an uns herangetragen wurde. Wir haben es dann umgesetzt, so schnell wir konnten so früh, dass zumindest eine provisorische und kostengünstige Lösung z. B. in Form einer Holzschwelle ohne Probleme möglich gewesen wäre. Aber die Verwaltung hat nicht mitgespielt. Das ärgert mich besonders für die Menschen in Poll wenn eine gute Idee, schnell beantragt, dann nicht umgesetzt wird, vergrößert das am Ende natürlich die Unzufriedenheit mit der Politik! Hier muss die Verwaltung ihre Verantwortung in Zukunft deutlich besser ausfüllen, damit die Menschen sich nicht abwenden.
Hintergrund für den Ärger bei der Poller Bevölkerung und der SPD sind die Gegebenheiten vor Ort: In der Poller Grundschule steht der Barrierefreiheit bisher nur eine ca. acht Zentimeter hohe Stufe am Eingang im Wege. Bezirksvertreter Simon Bujanowski: Hier wäre eine provisorische Lösung ohne Weiteres möglich gewesen, wenn der Wille dazu bestanden hätte.
Stadtdirektor Kahlen äußerte gegenüber der Poller SPD sein besonderes Anliegen an barrierefreien Wahllokalen und bedauerte, dass der Blick auf die Haushaltslage gegen auch ein Provisorium gesprochen hat. Kahlen versprach aber, dass die Grundschule nach der energetischen Sanierung ab dem kommenden Jahr barrierefrei betreten werden kann.