
Das geplante Poller Gewerbegebiet auf dem Gelände der ehemaligen Müllumladestation kann weiterhin ohne Einschränkungen entwickelt werden. Wie Bezirksvertreter Simon Bujanowski mitteilt, beschloss die Bezirksvertretung Porz in ihrer letzten Sitzung auf Vorschlag der Verwaltung für das Gebiet eine Veränderungssperre. Diese schließt eine weitere Bebauung vorläufig aus, bis für die Fläche ein Bebauungsplan erstellt ist.
Bujanowski erläutert: Für das Gebiet ist ein Bebauungsplan in Arbeit. Allerdings liegen mehrere Bauvoranfragen vor. Diese können zwar verschoben werden, doch besteht aktuell die Gefahr, dass der Bebauungsplan nicht vor Ablauf der Zurückstellungsfrist fertig wird. Dann könnten manche Bauvorhaben rechtlich nicht verhindert werden.
Bujanowski erklärte weiter: Die Veränderungssperre verhindert, dass wir am Ende vor vollendeten Tatsachen stehen, und erhält uns die Handlungsfreiheit. Wir stehen nach wie vor zu unserer Forderung, an dieser Stelle Raum für kleine und mittelständische Unternehmen zu schaffen das ist übrigens auch die geltende Beschlusslage.
Laut Aussage der Verwaltung befanden sich unteren den Interessenten eine Billig-Elektronikkette sowie eine Spielhalle. Bujanowski: Bei allen handelt es sich um Gewerbe, die entweder dem Poller Nahbereichszentrum weitere Kunden entzogen oder zu einer Abwertung des Gewerbegebiets geführt hätten. Wir wollen nicht die Totengräber eines noch funktionierenden Geschäftszentrums auf der Siegburger Straße sein.
Die Entscheidung fiel mehrheitlich mit den Stimmen der Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen sowie des Vertreter der Partei Die Linke.
Auf Unverständnis bei den Mandatsträgern der lokalen SPD stieß die Haltung der politischen Gegner CDU und FDP, die innerhalb der Bezirksvertretung gegen die Verwaltungsvorlage stimmten. Bujanowski: Mich wundert, dass man sich auf den Standpunkt stellt, das sei doch alles nicht so schlimm und es werde schon nichts passieren. Das ist im besten Fall blauäugig, zeigt aber leider, dass sich manche Politiker in der Porzer Bezirksvertretung nicht im Geringsten für Poll interessieren weder für den Erhalt des Geschäftszentrums, noch für die Menschen, die dann vor Ort mit den Konsequenzen leben müssen. Frank Schneider, direkt gewähltes Mitglied des Rates der Stadt Köln im Wahlkreis Poll-Ensen-Westhoven, kann diese Einstellung ebenfalls nicht nachvollziehen: Ich finde das völlig unverständlich und politisch verantwortungslos. Denkt denn keiner mehr an unsere Poller Geschäftsleute?
Der Ortsverein Poll-Ensen-Westhoven kündigte an, sich weiterhin für die Ansiedelung von kleinen und mittelständischen Unternehmen im Poller Gewerbegebiet einzusetzen.