Eine Frage der Geduld

Lutz Tempel
Lutz Tempel
Michael Frenzel

Schon seit dem Jahr 1995 begleitet die Porzer SPD die Bautätigkeit der Deutschen Bahn in Porz intensiv. Es begann damit, dass erst durch die Einwendungen des Ortsverein Porz-Mitte Zündorf Langel am 29. November 1995 im Planfeststellungs-verfahren der ICE-Strecke Köln-Frankfurt der Neubau des Porzer Bahnhofs angeregt wurde. Auch die Aufweitung der Kaiserstraße, die zusätzlich Radwege ermöglicht, ist ausschließlich auf die Initiative der Porzer SPD zurückzuführen.

Leider ziehen sich nun die Arbeiten weiteren endlos hin und statt einer Verbesserung wird die Geduld der Bürgerinnen und Bürger auf eine harte Probe gestellt. Nicht nur der Verkehrsfluss ist seit Jahren in hohem Maße beeinträchtig, auch die Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs ebenso wie Radfahrer, Fußgänger und erst recht behinderte Menschen stehen vor vielerlei Problemen.

Immer noch sind die Aufzüge, die erst nach besonderer Intervention der SPD in die Planungen aufgenommen wurden, nicht nutzbar. Auch die erst durch Nachverhandlungen durchgesetzten hoch gelegten Radwege stehen noch nicht zur Verfügung. Statt dessen ist die Nutzung der Kaiserstraße in diesem Bereich für Zweiradfahrer mit besonderen Gefahren verbunden.

Michael Frenzel, der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Porz-Mitte Zündorf Langel, kritisiert: „Die ständigen Bauzeitverlängerungen von mittlerweile wieder mal einem Jahr führen zu erheblichen Mehrkosten, die letztlich den Steuerzahler belasten. Nun soll voraussichtlich erst im April 2011 mit einer Fertigstellung zu rechnen sein.“

„Damit muss Schluss sein!“ sagte sich auch der Fraktionsvorsitzende der SPD-Bezirksfraktion Christian Joisten und schrieb kurzerhand erneut an die Deutsche Bundesbahn. „Es ist ein Trauerspiel, dass trotz aller Bemühungen und Zusagen seitens der Bahn nun doch kein barrierefreier Zugang hergestellt wurde.“

Hören wir von Fabian Karrenstein, dem SPD-Bezirksvertreter. Er hat nachgemessen. 20 Zentimeter Höhenunterschied muss der Bahnnutzer nach dem Neubau der Bahnsteige überwinden, um die S-Bahn oder eine Regionalbahn benutzen zu können. Auch dies entspricht nicht den Vereinbarungen und Vorgaben. Michael Frenzel sagt: „Wir werden am Ball bleiben und mit der Bahn weiterhin zäh um jedes weitere Detail zur Verbesserung der Situation vor Ort ringen.“

Trotz aller Kritik bezeichnen die Porzer Sozialdemokraten ihre Arbeit als lohnend. Ohne die intensive Begleitung wären die Porzer langfristig in einer noch schlechteren Situation. Man darf nicht vergessen, dass die Deutsche Bahn lediglich den alten Bahnsteig und den alten Zugang erneuern wollte. Auch die nun vorgesehene Umsteigebeziehung zum Bus geht auf die Initiative der SPD zurück. Diese gab es in den Planungen gar nicht, bis die SPD intervenierte.

Deshalb resümiert Lutz Tempel, Porzer Geschäftsführer der SPD und Mitinitiator der Einwendung aus dem Jahre 1995: „Es hat sich gelohnt und wir werden weiter alle Kraft einsetzen, um möglichst bald einen fertigen, neuen Bahnhof mit entsprechend verkehrsgünstigem Umfeld in Porz zu haben!"