
Am 10. November 2009 wurde ich zum Bezirksbürgermeister gewählt und die ersten hundert Tage sind am 17. Februar vorbei.
Mein erster offizieller Termin einen Tag nach der Wahl war der Elfte im Elften am Fastelovendsplätzchen und es liegt nahe, dass sich der Karneval wie ein roter Faden durch die ersten hundert Tage meiner Amtszeit zog.
Wenn ich es nicht schon vorher gewusst hätte: Dann hätte ich jetzt erfahren, dass ein Großteil der im Karneval tätigen Porzerinnen und Porzer sich auch noch in anderen Institutionen zum Wohle der Mitbürgerinnen und Mitbürgern engagiert. Karneval ist eben nicht nur Spaß und Brauchtum, sondern auch soziales Engagement!
Inzwischen habe ich sehr viele Gespräche mit Bürgern, mit Firmen und mit anderen Institutionen geführt und die Gelegenheit genutzt, mich als den Neuen vorzustellen. Dabei habe ich vor allem meine im Wahlkampf genannten Ziele nicht aus den Augen verloren:
Die Ausbildungsbörse Porz war und ist mir ein wichtiges Anliegen!
Unseren Jugendlichen eine Perspektive zu geben und ihnen beim Start ins Berufsleben zu helfen das hatte ich sofort in Angriff genommen. Dazu habe ich schon eine Vielzahl von Gesprächen mit Firmen und mit der Stadtverwaltung geführt. Bei all diesen Terminen bin ich auf wohlwollende Unterstützung gestoßen.
Als Beispiel möchte ich Flughafenchef Michael Garvens nennen: Noch während unseres Gespräches rief er andere Unternehmen an und veranlasste sie, bei der Porzer Ausbildungsbörse mitzuwirken. Der erste Termin mit den Schulleitungen war jetzt im Januar. Zum nächsten vorbereitenden Termin im März kommen die Firmen hinzu, sodass die jeweilige Erwartungshaltung im direkten Gespräch abgeglichen werden kann. Die Ausbildungsbörse selbst soll am Freitag, 23. April stattfinden.
Immer wieder ist in den zurückliegenden Jahren von Bürgern Klage geführt worden, dass die Verwaltungswege zu undurchsichtig und zu lang seien. Hier hatte ich ja zugesagt, gemeinsam mit dem Oberbürgermeister neue Strukturen zu schaffen, um bessere Kontakte zwischen den Bürgern und der Stadtverwaltung herzustellen.
Als meinen Teil der Arbeit habe ich versucht mit den Bürgervereine und Ortsringen ein Porzer Netzwerk zu schaffen. Um den Informationsfluss zu den stadteigenen oder stadtnahen Gesellschaften zu verbessern. Hierzu stehen noch Abstimmungsgespräche mit diesen Gesellschaften aus
Zur weiteren Entwicklung des Netzwerkes sollen sich die Bürgervereine und Ortsringe zwei Mal im Jahr treffen.
Anlaufstelle dazu ist bis auf weiteres mein Büro im Bezirksrathaus.
Mit der Polizei wurden gemeinsam mit den Fraktionsvorsitzenden und mit städtischen Einrichtungen Gespräche vereinbart, um die Situation für die Porzerinnen und Porzer zu verbessern und sicherer zu machen. Hierzu wird es auf Stadtbezirksebene einen permanenten Austausch der Informationen geben.
Hertie war während all der vorerwähnten Gespräche mit den Ämtern und Dezernaten der Stadtverwaltung sowie mit Investoren immer ein Thema. Es geht nach dem Leerstand des Kaufhauses einerseits um die Verbesserung der Einkaufsmöglichkeiten für die Bevölkerung, aber auch um Verbesserung der Situation des Porzer Einzelhandels und der Marktbeschicker.
Am Rande einer Karnevalsveranstaltung wurde ich mit dieser Aussage konfrontiert: man sollte nach Köln gehen und dort mit großem Aufwand demonstrieren, damit es in Porz endlich weitergeht . Aus diesem Satz spricht eine gewisse Ohnmacht, die ich aber nicht ganz nachvollziehen kann. Ich weiß, dass alle vom Dezernenten bis zu möglichen Investoren versucht haben, die Inhaber der Immobilie zum Verkauf zu bewegen bisher leider vergebens. Eine Demonstration müsste also nicht in Köln, sondern in London am Sitz des verkaufsunwilligen Eigentümers erfolgen.
Bei den anstehenden Haushaltsberatungen werden wir darauf achten und einfordern, dass nicht mehr allein riesige Investitionen für die Kölner Innenstadt und in weiteren Bereichen des linksrheinischen Köln beschlossen werden, ohne überhaupt nach Geld zu fragen und für Porz nur noch Krümel übrig bleiben, die zufällig vom Tisch fallen.
Bei allem Verständnis für den Masterplan und vergleichbare Projekte will ich nur darauf hinweisen, dass nicht nur die Finanzmittel der Stadt Köln begrenzt sind, sondern auch die Planungs- und Bearbeitungskapazitäten der Verwaltung:
Gerade deshalb dürfen die Stadtbezirke, in denen die große Mehrheit der Bevölkerung wohnt, nicht weiter vernachlässigt werden und es dürfen die Porzer Projekte nicht immer weiter nach hinten geschoben werden!
Ich bin der Meinung, der Stadtbezirk Porz hat es verdient, endlich entsprechend berücksichtigt zu werden!
Und dafür werde ich mich weiterhin einsetzen!