
Die Leitbildgruppe "Die attraktive Stadtgestaltung" des Leitbildes Köln 2020 schickte mir das am Textende zitierte Schreiben zu. Dazu fühlte ich mich veranlasst, nachfolgendes Schreiben zu verfassen und zu versenden:
Sehr geehrte Frau Rutenberg
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mit-Bezirksbürgermeister (rrh),
vielen Dank für die Einladung zum 3.3.2010. Gerne werde ich an der Veranstaltung teilnehmen. Da ich an diesem Tag noch einen weiteren Termin wahrnehmen muß, werde ich aller Voraussicht nicht pünktlich erscheinen können. Deshalb gestatten sie mir ein paar Anmerkungen vorneweg.
Erfreut habe ich festgestellt, dass sie mittlerweile das rechtsrheinische Köln entdeckt haben! Nach meiner Meinung, und hier spreche ich zumindestens für den Süden des rechtsrheinischen Kölns, wurde diese Stadtseite seit Jahrzehnten
vernachlässigt. Man hatte hier Industrieansiedlung, ein paar Wohngebiete angesiedelt und das war´s. Stadtplanerisch
liegen hier die größten Versäumnisse im Bereich der Stadtgestaltung und der Infrastruktur.
Versuchen sie mal vom Süden Kölns (rrh) in den Norden zu kommen, gleich ob mit ÖPNV oder IV, dann wissen sie, worüber ich klage.
Ein weiterer Punkt ist die Grünflächengestaltung in dem genannten Bereich. Man trifft im rrh. Köln zusammenhanglose Grünflächen an, obschon mittlerweile jedermann klar sein dürfte, wie positiv sich Grünflächen auf die Luftqualität der gesamten Stadt auswirken. Im Entwicklungskonzept Porz (in der BV Porz verabschiedet/StEA steht noch aus) wurde dies an mehreren Stellen von uns eingeplant. Ansonsten Fehlanzeige soweit man blicken kann.
Nach Betrachtung ihrer Pläne, möchte ich erstmal feststellen, dass die grafische Qualität der Pläne viele Wünsche offen lässt. Wenn man dann etwas erkennen kann, stellt man fest, dass ihr rrh Köln in Poll, bestenfalls in Gremberg endet. Danach kommen aber die Ortsteile Ensen, Westhoven, Porz, Zündorf und Langel. Und das sind nur die an der Rheinschiene befindlichen. Eil, Finkenberg, Grengel, Urbach, Elsdorf, Wahn, Wahnheide, Lind und Libur sind die ebenfalls im Süden Kölns (rrh) liegenden Ortsteile, die nicht in ihren Plänen enthalten sind! Insgesamt knapp 100 000 Einwohner!
Zählt Porz, obwohl 1975 nach Köln eingemeindet jetzt nicht mehr zum rrh. Köln? Ich verwahre mich im Namen der 107 483 Einwohner des Stadtbezirks Porz gegen diese Ausgrenzung!
Freundliche Grüße
Willi Stadoll
(AUSZUG des Schreibens der Leitbildgruppe 2020)
Betreff: Zukunftsperspektiven rechtsrheinisches Köln
Sehr geehrter Herr Stadoll, Herr Hupke, Herr Thiele und Herr Fuchs,
die Leitbildgruppe beschäftigt sich schon seit vielen Monaten mit dem Thema Zukunftsperspektiven für das rechtsrheinische Köln. Die (ehrenamtliche) Arbeit an diesem Konzept ist leider etwas ins Hintertreffen geraten, da wir uns intensiv mit dem Thema Verlagerung der Fachhochschule Deutz in das Linksrheinische beschäftigt haben. Da in diesem Jahr im Rahmen der Regionale 2010 Veranstaltungen zu diesem Thema geplant sind, möchten wir die begonnenen Diskussionen über unsere Ideen nun weiterführen. Der Leiterin des Amtes für Stadtentwicklung Frau Kröger und ihren Mitarbeitern haben wir unser Konzept schon vorgestellt.
Ein Ziel des Leitbildes Köln 2020 ist, in der Stadt `eine nachhaltige Stadtentwicklung zu betreiben und hohe Standards in der Baukultur auf der Basis von vorausschauenden Konzepten zu pflegen.` Die Zukunftsperspektiven Kölns als eine Stadt von europäischem Rang bieten einerseits die Chance der behutsamen Entwicklung und Pflege der linksrheinischen Stadt, ihrer Potenziale als wirtschaftliches und kulturelles Zentrum und ihres kulturgeschichtlichen Reichtums (Bewahrung). Auf der anderen Seite ergibt sich die Chance der Entwicklung des rechtsrheinischen Kölns zu einer modernen Stadtlandschaft zwischen Rhein und Bergischem Land (Aufbruch).
Hierfür müssen zukunftsweisende Leitbilder und qualitative Maßstäbe für den gesamten rechtsrheinischen Raum erarbeitet werden, die vor allem strukturelle Vorstellungen zu einer integrierten Stadt- und Freiraumplanung und Lösung sozio-ökonomischer Aufgaben zum Inhalt haben. Ein interdisziplinäres und Prozess begleitendes Werkstatt-Verfahren (Start im Rahmen der Regionale 2010) mit strukturierter Beteiligung der Bürgerschaft sollte ein beispielgebendes Modell für die Stadtentwicklung in Köln werden.