„Kids in die Clubs“ – allen Pänz die gleiche Chance

Jürgen Roters

Auch in Köln können viele Familien die Angebote von Sportvereinen nicht bezahlen, obwohl diese bereits vergleichsweise günstig sind. Bei Kooperationen zwischen Schulen und Sportclubs werden häufig nur die Kinder dauerhaft gebunden, deren Eltern sich den Mitgliedsbeitrag leisten können. Fasziniert von den Sportangeboten sind aber Kinder aus allen sozialen Schichten. Diese Problematik wurde mit Vertretern der Porzer Sportvereine in Urbach mit Jürgen Rothers im Mai ausführlich diskutiert, von der Politik aufgenommen, konzeptionell durchdacht und nun auf den Weg gebracht. Das Beispiel zeigt: Ein Gespräch mit der SPD bewegt etwas.

OB-Kandidat Jürgen Roters: „Kinder aus finanziell schwächer gestellten Familien bleiben so außen vor, ihnen bleiben die sozialen Kontakte im Verein verwehrt, ebenso wie die dort vermittelten Werte zur Persönlichkeitsbildung sowie die gesundheitlichen und integrativen Effekte. Dadurch werden Entwicklungschancen verspielt.“

Um diesen Zusammenhang zu durchbrechen, soll das Modellprojekt „Kids in die Clubs“ gestartet werden. Noch einmal Roters: „Die Anknüpfung an den KölnPass könnte dabei ein geeignetes Instrument zur Umsetzung darstellen. Wichtig ist, dass das Geld ohne großen Verwaltungsaufwand dort ankommt, wo es benötigt wird, nämlich bei den Sportvereinen.“ Ein Jahr nach Wiedereinführung des KölnPasses sind derzeit rund 81.000 Pässe ausgestellt, so dass sichergestellt ist, dass die Zielgruppe auch erreicht wird. Den vergünstigten Angeboten von z.B. KVB, Zoo, KölnBäder, Museen, Bibliotheken, 1. FC Köln und Kölner Haie soll das reichhaltige Sportangebot der rund 600 Sportvereine in Köln hinzugefügt werden. Im Erfolgsfall ist an eine weitere Ausweitung (z.B. Musikschulen, Nachhilfeinstitute, Anbieter von Jugendreisen) gedacht.

Roters: „Für das Modellprojekt wurden im Doppelhaushalt auf Initiative der SPD bereits Mittel zur strategischen Weiterentwicklung der Sportstadt Köln eingestellt. Es stehen die für die Maßnahme erforderlichen Mittel i.H.v. circa 250.000 Euro zur Verfügung.“

Die Fraktionen von SPD- und GRÜNEN werden nunmehr mit einem Antrag im nächsten Sportausschuss die Verwaltung beauftragen, ein Konzept zu erstellen, mit dem Kinder von KölnPass-Empfängern Mitgliedsangebote von Sportvereinen kostenlos oder vergünstigt in Anspruch nehmen können. Dabei sind die Erfahrungen ähnlicher Initiativen aus Berlin, Hamburg und Bremen mit einzuarbeiten.

Möglichkeiten der Drittfinanzierung über Sponsoren, das Land NRW, den Landessportbund NRW sowie die europäische Union (Sozialfonds zur Verbesserung der Chancengleichheit) sind auszuschöpfen. Das Projekt ist so schnell wie möglich zu starten. Die Abwicklung soll analog den bereits bestehenden vergünstigten Angeboten im Rahmen des KölnPasses erfolgen. Das Projekt ist einer regelmäßigen Erfolgskontrolle zu unterziehen: ein halbes Jahr nach Start der Maßnahme sind dem Sport-, Jugendhilfe- sowie
Sozialausschuss ein Sachstandsbericht vorzulegen.