Durchbruch bei Übermittagsbetreuung

Thomas Salzmann

In seiner Sitzung vom 09. Juni 2008 hat der Schulausschuss mit einer Dringlichkeitsentscheidung den Weg frei gemacht für die Einrichtung einer Übermittagsbetreuung sowohl am Stadtgymnasium in Porz als auch am Schulzentrum Zündorf.
In der Verwaltungsvorlage heißt es zur Begründung der Dringlichkeit:
„Durch die Verkürzung der Regelschulzeit zum Abitur auf 12 Jahre und die daraus resultierende Ausweitung des Unterrichts in den Nachmittag, ist gerade im gymnasialen Bereich ein dringender Bedarf an adäquater Mittagsversorgung gegeben. Auch unter Berücksichtigung, dass die Schüler und Schülerinnen, die sich noch in einer Offenen Ganztagsgrundschule befinden, in Zukunft keinen Rückschritt erfahren, ist ein schnelles politisches Signal notwendig. Um einen Start der in Stufe 1 der Begründung der Beschlussvorlage erwähnten Schulen zum Schuljahr 2008/2009 noch zu realisieren ist die Entscheidung des Rates am 24.06.2008 erforderlich.“
„Dies ist exakt die Begründung, mit der die SPD-Fraktion in der Porzer Bezirksvertretung das Thema mittels einer Anfrage auf die Tagesordnung der vergangenen Bezirksvertretung setzen wollte und dabei von der Porzer CDU ausgebremst wurde“, freut sich der Porzer SPD-Fraktionschef Willi Stadoll, „Dies zeigt, dass die CDU in der heutigen Schulpolitik noch überhaupt nicht angekommen ist, denen geht es nur um Schaufensterpolitik“, so Stadoll weiter.

Für Porz stellt die Berücksichtigung zweier Standorte, bei Einbindung von vier Schulen, einen stadtweit einzigartigen Erfolg dar, da in einer ersten stadtweiten Offensive jeweils nur ein Schulstandort pro Stadtbezirk zum Beginn des nächsten Schuljahres für eine Übermittagsbetreuung hergerichtet werden sollte.
Die Elternpflegschaft und die Schulkonferenz des Stadtgymnasiums Porz hatten sich bereits im März und April für die Errichtung baulicher Provisorien am Standort ausgesprochen, um eine Übermittagsbetreuung mit Essensausgabe zu organisieren. Diesem Anliegen folgt die angenommene Verwaltungsvorlage, so dass zum nächsten Schuljahr über angemietete Container die nötige Infrastruktur bereitgestellt wird, wobei sich endgültige Neubaumaßnahmen schon in der Planung befinden.
Das Schulzentrum Zündorf wird in der Verwaltungsvorlage als Besonderheit beschrieben, da hier die Einrichtung einer Übermittagsbetreuung ohne bauliche Maßnahmen erfolgen könne: „ In Konsens mit den Schulleitungen soll das gemeinsame große Forum für die Unterbringung der gemeinsamen Mittagsversorgung genutzt werden.“
Für Thomas Salzmann, schulpolitischer Sprecher der Porzer SPD-Fraktion, ist diese Entwicklung die Fortführung einer stetigen, an der Sache orientierten Politik: „Als wir von den Wünschen beider Standorte erfuhren, war es uns vor allem wichtig, die Standorte nicht gegeneinander auszuspielen. In Porz-Mitte haben wir den Erfolg in erster Linie einer hellwachen Elternschaft zu verdanken und in Zündorf sollte unser aller Dank vor allem den dortigen Schulleitungen gelten, die eine unglaublich kreative Lösung entwickelt haben. Wir werden darauf achten, dass diese hervorragende Arbeit weiter Unterstützung findet und die Attraktivität der Porzer Standorte noch weiter wächst. Politisch galt es für uns in den letzten Wochen einerseits die Arbeit an den Schulen vor Ort zu unterstützen, was wir in der Bezirksvertretung gegen den Widerstand der CDU mittels einer Anfrage getan haben, und in einem Doppelpassspiel mit Köln, den Weg in Rat und Verwaltung für die gefundene Lösung frei zu machen. Der Porzer SPD-Vorsitzende Ingo Jureck hat durch seine Koordinationsarbeit dabei die Räume frei gemacht, um im Fußballdeutsch zu bleiben.“