Neubau des Schulzentrums Zündorf

Thomas Salzmann
Thomas Salzmann, SPD-Bezirksvertreter
Schulzentrum Zündorf
Zündorfer Schulzentrum

Die SPD Porz/Poll setzt die Verwaltung in der Frage des Schulzentrums Zündorf unter Druck. Die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung stellt in der Sitzung am 29.04.2008 den Antrag, die begonnenen Überlegungen zu Neubau und/oder Sanierung des Schulzentrums Zündorf unter Berücksichtigung der folgenden Vorgaben und aktuellen Prognosedaten zügig abzuschließen und der Bezirksvertretung unverzüglich vorzustellen. Der Antrag hat folgenden Wortlaut:

"Beschlussentwurf:

Die Bezirksvertretung Porz beauftragt den Rat / Schulausschuss, die Verwaltung zu beauftragen, die begonnenen Überlegungen zu Neubau und/oder Sanierung des Schulzentrums Zündorf unter Berücksichtigung der folgenden Vorgaben und aktuellen Prognosedaten zügig abzuschließen und der Bezirksvertretung unverzüglich vorzustellen:

1.Die Schulgebäude sind so zukunftssicher auszulegen, dass sie modernen pädagogischen Anforderungen entsprechen und sowohl für die Nutzung der bisherigen drei Schulformen als auch für eine zukünftige Gemeinschafts- und/oder Ganztagsschulen optimal geeignet sind.

2.Anstelle eines Neubaus in Form eines riesigen Einheitskomplexes, der ausschließlich mit Blick auf Kostenreduzierung sinnvoll erscheint, sind mehrere kleinere Gebäudeeinheiten zu planen. Diese sind derart auf dem Schulgelände anzusiedeln, dass überall eine gute Einsehbarkeit auf das gesamte Schulgelände herrscht, insbesondere auf dem Pausenhof.

3. Es ist zu prüfen, ob weitere Öffnungen des Schulgeländes erfolgen können, so dass die Schülerinnen und Schüler von zwei Seiten her auf das Gelände gelangen können.

4. Die Zusammenarbeit der heutigen drei Schulformen an einem Standort bietet den Vorteil einer herausgehobenen Infrastruktur, die durch alle Schulformen genutzt wird. Diese ist in quantitativ ausreichendem Maße zu sichern und hat insbesondere moderne Naturwissenschaftsräume, eine Bibliothek sowie ein Forum zu umfassen. Auch diese sind für den Neubau zu berücksichtigen und weiter zu entwickeln, um auf diesem Weg weitere Synergien zu nutzen.

5. Es sind zusätzlich geeignete Räumlichkeiten für eine Übermittagsbetreuung, inklusive einer Mensa zu schaffen.

6. Der Raumbedarf ist so großzügig zu planen, dass nicht nach der Fertigstellung sofort wieder mit Provisorien gearbeitet werden muss. Die zugrunde gelegten Schülerzahlprognosen sind innerhalb des Planentwurfs zu erläutern.

7.Bei der Bedarfsermittlung der Klassenzimmerzahlen ist das an mittlerweile vielen Kölner Schulen wie z.B. am Lessing-Gymnasium erfolgreich praktizierte Lehrerraumkonzept zugrunde zu legen.

8. Bei der Planung sind ausreichend und gut einsehbare Fahrradabstellmöglichkeiten zu schaffen, die so herzustellen sind, dass Diebstahl und Sachbeschädigung schon durch die bauliche Anlage möglichst minimiert werden..

9. Hinsichtlich des Zustandes der Sporthalle ist zu prüfen, ob ein Neubau pädagogisch und wirtschaftlich zweckmäßig wäre. Einerseits vor dem Hintergrund ihres baulichen Zustandes, andererseits hinsichtlich der Neuordnung der Gebäude auf dem Schulgelände und der anstehenden Umstellung auf Über-Mittag-Betreuung in den weiterführenden Schulen.

10. Aufgrund des erheblichen Mangels an Freizeit- und Betreuungsangeboten für Kinder und Jugendliche sind Planungsalternativen für die Einrichtung eines offenen Jugendtreffs im Ortsteil Zündorf vorzustellen.

11. Als Sofortmaßnahme ist der Einsatz eines Hallenwartes am Schulzentrum, auf Basis des Beschlusses des AVR vom 03.12.2007 sofort sicher zu stellen.

Begründung:

Seitens des Amtes für Gebäudewirtschaft sind Planung für einen Neubau des Schulzentrums Zündorf über die Presse und öffentliche Veranstaltungen lanciert worden. Die Bezirksvertretung wurde bisher nicht in Kenntnis gesetzt. Ungeachtet der Informationspolitik durch die Verwaltung ist die Anerkennung des Handlungsbedarfs am Schulzentrum Zündorf zu begrüßen, um die Schulen für die Herausforderungen der Zukunft fit zu machen. Dies betrifft vor allem den Bedarf an Übermittagsbetreuung und Nachmittagsunterricht. Die Schülerinnen und Schüler, die demnächst von der Grundschule an weiterführende Schulen kommen, sowie deren Eltern, sind es aufgrund des großen Erfolges der OGTS gewöhnt, dass Schule auch Übermittagsbetreuung anbietet. Dazu kommt, dass aufgrund der Schulzeitverkürzung von 13 auf 12 Jahre zum Abitur, Nachmittagsunterricht nicht nur an Gymnasien stark zugenommen hat. Parallel klagt die Gesellschaft über schlechtes Essverhalten der Kinder. Die Antwort kann nur in einem umfassenden Angebot an die Schülerinnen und Schüler darin bestehen, die gesetzlich vorgeschriebene Mittagspause zu einem qualitativ hochwertigen und den modernen Erkenntnissen der Ernährungswissenschaft entsprechenden Mittagessen in der Schule zu nutzen. Dafür ist ein Mensabetrieb unerlässlich.

Die gute Zusammenarbeit der Schulen und Lehrerkollegien bietet die Möglichkeit, eine Infrastruktur zu schaffen, die modernsten pädagogischen Anforderungen entspricht und aufgrund der Synergieeffekte durch die Zusammenarbeit, den Finanzrahmen kleiner hält, als bestünden die Schulen alleine.
Die Größe der Schule bedeutet aber auch eine Herausforderung an die Schülerinnen und Schüler, sowie die Lehrerinnen und Lehrer, hinsichtlich einer guten Sozialkontrolle und der Förderung des Individuums. Ein massiver Klotz wäre in diesem Zusammenhang äußerst kontraproduktiv, menschenunfreundlich und stünde den Erkenntnissen moderner Pädagogik diametral entgegen.

Kleinere Baueinheiten, eine gute Architektur, Gebäude- und Raumaufteilung und eine gute Übersicht über das gesamte Gelände sollen künftig eine hohe Sozialkontrolle und gelebte Pädagogik gewährleisten sowie die Identifikation mit der Schule für alle Beteiligten steigern. In diesem Zusammenhang ist auch das Konzept der Lehrerräume zu begrüßen, das ebenfalls das Verantwortungsgefühl der Beteiligten für ihre Umgebung steigert.
Die Schaffung zusätzlicher Zugänge soll die Anreise der Schülerinnen und Schüler räumlich entzerren und damit auch die Anwohner der angrenzenden Siedlung entlasten.

Willi Stadoll
Fraktionsvorsitzender

Thomas Salzmann
Bezirksvertreter "

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