„Ein überzeugter Europäer“ zu Gast in Porz

von links:  Jochen Ott, Ingo Jureck, Martin Schulz, Martin Dörmann
von links: Jochen Ott, Ingo Jureck, Martin Schulz, Martin Dörmann

Ein überzeugter Europäer in Porz: "Es gibt keine Alternative zu Europa . " Dies erklärte Martin Schulz, Vorsitzender der sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament, beim Frühjahrsempfang der SPD Porz/Poll im Bezirksrathaus. Gerade im Zeitalter der Globalisierung brauche Europa eine starke Sozialdemokratie, um ein Gegenpol zum Kapitalismus wie Ende des 19. Jahrhunderts zu bilden und mitgestalten zu können. Denn die Globalisierung sei nicht zu stoppen. Deswegen sei es so wichtig, für eine linke Mehrheit im Europaparlament zu kämpfen. Wörtlich: "Europa ist eine Idee, die ich mir von niemanden nehmen lasse."

Zu Beginn der gut besuchten Veranstaltung hatte Ingo Jureck, Vorsitzender der SPD Porz/Poll den Vorsitzenden des SPD-Unterbezirks Köln, Jochen Ott, den SPD-Bundestagsabgeordneten Martin Dörmann und seinen Vorgänger Volkmar Schultz, den SPD-Landtagsabgeordneten Stephan Gatter begrüßt.

Martin Dörmann ging in seiner Rede auf die derzeit aktuelle Frage ein: Wie hält es die SPD mit der Linken?
Lakonisch meinte er, was man vor der Wahl gesagt, müsse man auch nach der Wahl halten.

Martin Schulz sagte unter lang anhaltendem Beifall: "Ich lasse mir nicht von einem Roland Koch vorschreiben, mit wem ich koaliere". Und dann folgte der nächste Angriff auf die CDU, diesmal auf Europa-Ebene. Da sei diese Partei in einer schönen Gesellschaft, in einer Gesellschaft der Ultrarechten und Ultra-Nationalisten.

In einem historischen Rückblick erinnerte Schulz daran, dass die Sozialdemokratie sich immer gegen diktatorische Herrschaften gestellt habe. "Es war die SPD, die sich gegen die Diktatur der Nazis gestellt hat." Und es war die SPD, die sich immer für das Grundrecht Bildung eingesetzt hat – vor 100 Jahren wie auch heute. In einer Welt, in der sich die Industriegesellschaft auflöse und ein Transformationsprozess stattfinde, müsse die SPD erneut für die Rechte der Arbeitnehmer kämpfen und Europa sozial gestalten.

Zum Schluss lang anhaltender Beifall für den führenden Sozialdemokraten in Europa, der nicht nur sein engagiertes Bekenntnis für diesen Kontinent abgegeben, sondern auch die sozialdemokratische Seele angesprochen hatte.