Grundstein für Forensik-Klinik in Westhoven gelegt

Kölnische Rundschau

Trotz aller Vorbehalte: Für den Bau einer forensischen Klinik für 150 psychisch kranke Straftäter in Porz-Westhoven Porzer Ringstraße / Ecke Drieschstraße wurde jetzt der Grundstein gelegt. Dabei gab es auch, so die KÖLNISCHE RUNDSCHAU (Lokalteil Köln vom 23.02.2008), Lob für kritische Begleitung des Beirates.

In dem Bericht des Blattes weiter:

" ‚Wir hatten gedacht, alles würde wunderbar klar gehen in Köln‘, gestand Uwe Döhnisch-Seidel, der Landesbeauftragte für den Maßregelvollzug; stattdessen musste er feststellen, dass die Planung einer forensischen Klinik für 150 psychisch kranke Straftäter in Porz-Westhoven „äußerst kontrovers“ diskutiert wurde. Auch heute gibt es noch Vorbehalte gegen das Projekt, für das gestern an der Porzer Ringstraße / Ecke Drieschstraße die Grundsteinlegung gefeiert wurde; die Vorsitzende des Planungsbeirates, Pfarrerin Ingrid Kibilka, ging auch noch einmal ausgiebig darauf ein. …"

Immerhin, betonte Dönisch-Seidel laut KÖLNISCHE RUNDSCHAU, habe aber der Beirat maßgeblich zu einem „kritischen, konstruktiven Miteinander“ beigetragen. Nachsorgekonzepte seien entwickelt und ein „Modellprojekt für Europa“ aufgestellt worden, das auch regionale Aspekte für Forensik berücksichtige.

Gesundheitsdezernentin Ulrike Lubek vom Landschaftsverband Rheinland – sie vertrat den erkrankten Landesdirektor Udo Molsberger – erinnerte LAUT KÖLNISCHE RUNDSCHAU daran, dass es sieben Jahre Vorlauf zu dem Projekt gegeben habe, das mit den anderen neuen Einrichtungen „endlich die Überbelegung“ landesweit beseitige. Dezernentin Lubek lobte: „Die Beiräte waren in der Vorbereitung ein Musterbeispiel bürgerschaftlichen Engagements.“

Weiter heißt es in dem Bericht des Blattes:
" ‚Der Bau des Hauses wurde unterschiedlich empfunden und hat nicht bei allen Freude ausgelöst‘, sagte Beiratsvorsitzende Kibilka. ‚Die Nachbarn fühlten Unsicherheit, Angst und Wut über den Standort, und diese Gefühle werden auch bleiben‘. Anfangs habe sie keine Ahnung gehabt, was Forensik überhaupt bedeute, bekannte sie. Später habe sie auch erlebt, dass der Beirat nicht ernst genommen wurde; Gespräche mit Menschen, die außer ihren Vorurteilen nichts gelten ließen, seien letzten Endes nicht möglich.

‚Ich hoffe, dass hier kranke Menschen ein Zuhause finden können. Das ist kein Ort zum Kuscheln; es besteht aber die Chance, einige von ihnen zu heilen.‘ Ein Mitglied des Beirats, kritisierte sie, habe sich die ganzen sieben Jahre nicht in dem Gremium blicken lassen; den anderen dankte sie, auch wenn der Einfluss beschränkt und dies „eine gewisse Müdigkeit“ hervorgerufen habe. ‚Ich danke für das Kopfhinhalten und dass Sie auch persönliche Kränkungen ertragen haben.‘ …“