
Die geplante Raffinerie-Pipeline, die möglicherweise durch Langel geführt wird, stößt auf starke Aufmerksamkeit bei den Anwohnern. Fast 100 Bürger nahmen an der ersten öffentlichen Veranstaltung zu dem Thema am Abend des 14. Februar teil. Im Rahmen der Veranstaltung "SPD im Gespräch" hatte die Porzer Ortspartei eingeladen, um mögliche Alternativen anstelle einer Trassenführung durch Deich und Auenwald zu diskutieren.
In der Pressemitteilung des OV 39 heißt es weiter:
"Der stellvertretende Raffineriedirektor der Shell, Koos Beurskens, betonte, seitens der Shell sei keine Vorfestlegung unter Kostengesichtspunkten für eine rechtsrheinische Trasse erfolgt. An oberster Stelle stünden vielmehr Sicherheit und eine möglichst geringe Beeinträchtigung schützenswerter Güter. Allerdings sei die Pipeline grundsätzlich unverzichtbar für die künftige Wettbewerbsfähigkeit der Shell-Fabriken in Godorf und Wesseling und den Erhalt von Arbeitsplätzen.
In Langel jedoch stößt eine rechtsrheinische und durch Auenwald und Retentionsraum führende Trasse, welche den Rhein zweimal durchqueren würde, auf Vorbehalte. Kritisiert wurde, eine Verlegung entlang der linksrheinischen Autobahn sowie der Stadtbahnlinie sei hingegen nicht ausreichend geprüft worden.
"Es muss Alternativen geben zu einer zehn Meter breiten Schneise durch das wertvolle Naturschutzgebiet der Langeler Aue", fordert auch der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Michael Frenzel. "Ein solch starker Eingriff wäre für das Naturschutzgebiet Langeler Aue nicht akzeptabel."
Der ebenfalls von der Porzer SPD eingeladene Vertreter der unteren Landschaftsbehörde Achim Moers sprach von einem erheblichen Konfliktpotential. Er nahm nach den Vorträgen der Langeler Bürger die Hinweise auf, dass nicht alle alternativen Trassen mit der hinreichenden Genauigkeit gewürdigt worden seien.
Die anwesenden Bürger beauftragten abschließend den SPD-Fraktionsvorsitzenden der Porzer Bezirksvertretung Willi Stadoll sowie den Ortsvereinsvorsitzenden Michael Frenzel, in der Veranstaltung vorgebrachte Bedenken in einem Schreiben an den Regierungspräsidenten weiterzuleiten. "Den Brief haben wir bereits abgeschickt und hoffen, dass wir damit das Verfahren noch im Sinne der Langeler beeinflussen können", erklärte Willi Stadoll. "Ich habe vor der Veranstaltung gesagt, wenn nur 30 Leute unserer Diskussionseinladung folgen, ist das für mich ein Zeichen, dass das Thema nicht so stark gesehen wird. Jetzt waren fast 100 Besucher da, was viel über das starke Interesse der Langeler an dem Thema aussagt."