
Die Entscheidung, auf welchem Weg der Ölmulti Shell seine beiden Werke in Godorf und Wesseling miteinander verbinden kann, wird wohl noch eine Weile auf sich warten lassen. Dies erklärte nun Dirk Schneemann von der Pressestelle der Bezirksregierung Köln auf Anfrage des "Kölner Stadt-Anzeiger". Sowohl die Bezirksregierung als auch Shell-Pressesprecherin Katja Konrad widersprachen Darstellungen, das Planfeststellungsverfahren sei bereits eingeleitet.
In dem Bericht des KÖLNER STADTANZEIGER (Lokalausgabe Porz vom 14.02.2008 heißt es weiter:
"… Das Raumordnungsverfahren (ROV) gehört neben den Landesentwicklungsprogrammen und den Regionalplänen zu den drei klassischen Instrumenten der Landesplanung. Bei mehreren Trassenvarianten ermittelt es die aus landesplanerischer und naturschutzrechtlicher Sicht verträglichste Trassenführung, die so genannte Vorzugstrasse. Das ROV hat zwar keine unmittelbare Rechtswirkung und ist verwaltungsgerichtlich nicht anfechtbar, aber das Ergebnis muss von weiteren öffentlichen Stellen dennoch berücksichtigt werden…"
Zurzeit befindet sich das ROV, so der KÖLNER STADTANZEIGER, in der Anhörungsphase. Bis zum 22. Februar können sich Behörden, Firmen und andere Institutionen zu den insgesamt sechs von Shell vorgelegten Trassenvarianten äußern
Weiter schreibt das Blatt:
"… Shell plant die beiden Werke der Rheinland Raffinerie in Wesseling und Godorf miteinander zu verbinden. Durch vier Stahlrohre mit einem Durchmesser von jeweils 30 Zentimetern sollen Benzin, Diesel, Propan/Butan sowie Kerosin/Hydrowax von einem Werk zum anderen transportiert werden. Um die rund sechs Kilometer lange Distanz zu überbrücken, hat Shell sechs mögliche Trassenvarianten vorgelegt, wovon die favorisierte den Rhein zweimal unterquert und in zwei Meter Tiefe durch den Langeler Bogen verläuft – und damit mitten durch ein Naturschutzgebiet nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) der EU, durch die Wasserschutzzone, den Retentionsraum und den Damm. Eine andere Variante führt hingegen entlang der Autobahn A 555 und mitten durch eine Wohnbebauung und unter anderem an einem Einkaufs- und Schulzentrum mit 2100 Schülern vorbei…"
Unabhängig vom Trassenverlauf lässt Shell laut KÖLNER STADTANZEIGER keine Zweifel aufkommen, dass es die rund 150 Millionen Euro teure Pipeline-Verbindung dringend braucht. Wörtlich heißt es in dem Bericht:
"Das Unternehmen verspricht sich hohe Synergieeffekte der bislang getrennt operierenden Werke. Durch die angestrebte Verbindung würden die beiden Standorte gemeinsam zur größten Raffinerie Deutschlands und zur viertgrößten Europas. Würden die Werke hingegen nicht miteinander verbunden, sei die Rheinland-Raffinerie langfristig nicht wettbewerbsfähig und der Standort gefährdet, argumentiert Raffineriedirektor Holger Sandomir. Das ehemalige Dea-Werk in Wesseling gehört seit der Fusion von 2002 zum Shell-Konzern, dem das Godorfer Werk seit 1960 gehört."