„Spagat zwischen Sicherheit und Naturschutz“

Die Bezirksvertretung Porz hat sich einstimmig für eine sensible Umgestaltung der Halbinsel über einen unbestimmten Zeitraum ausgesprochen.Das neue Konzept für die Groov ermöglicht den Spagat zwischen Sicherheit und Naturschutz. Dies berichtet der KÖLNER STADTANZEIGER im Buch STADTTEILE vom 18.09.2007.In dem Artikel heißt es:

"Zündorf – Es fehlte nur noch der Sekt: Fast schon feierlich beschlossen die Porzer Bezirksvertreter während ihrer jüngsten Sitzung die Umgestaltung auf der Groov, die durch den erkrankten Baumbestand notwendig geworden ist. Das 14-Punkte-Konzept hatten CDU, SPD, Bündnis 90/ Die Grünen sowie die FDP gemeinsam erarbeitet. Sie erhielten auch die Zustimmung der übrigen Parteien, so dass der Antrag einstimmig verabschiedet werden konnte.

Zuvor lobten Thomas Salzmann (SPD) und Thomas Ehses (Grüne) den gemeinsamen Antrag mit Sätzen wie "Die Bäume sind gerettet", "Es kämpft sich einfacher, wenn man die Bürger hinter sich hat" und "Nur mit der Unterstützung der Bürger können wir als Politiker wirklich gute Politik machen". Die engagierten Bürger selber waren allerdings lange Zeit nicht sonderlich gut auf ihre Volksvertreter zu sprechen gewesen – und umgekehrt. Bezirksbürgermeister Horst Krämer hatte sich über beleidigende Briefe und E-Mails beschwert, die er bekommen habe, während die Bürgerinitiative "Kölschen Baumschützer" fehlende Information kritisierte. Sie behauptete, Politiker hätten Informationen bewusst zurückgehalten und hatte den Bezirksbürgermeister auch schon in "Geheimnis-Krämer" umbenannt."

Das neue Konzept ermöglicht laut KÖLNER STADTANZEIGER nun offensichtlich den schwierigen Spagat zwischen Sicherheit und Naturschutz. So sollen in diesem Herbst lediglich sechs der insgesamt 235 kranken Pappeln gefällt werden, weil sie nicht mehr standsicher sind. Ferner werden nur die Bäume gestutzt oder gekappt, die instabil sind. Alle Bäume, die entfernt werden, sollen durch standortgerechte Arten wie heimische Schwarzpappeln, Eschen, Erlen, Eichen oder Ulmen ersetzt werden. Die Jungbäume, die gepflanzt werden, sollen mindestens 4,50 Meter hoch sein. Wörtlich schreibt der KÖLNER STADTANZEIGER.

"Laut Konzept wird die Bezirksvertretung (BV) über Baumfällungen frühzeitig informiert. Bürger werden zu Groov-Paten ernannt, die ebenfalls in den Entscheidungsprozess mit einbezogen werden. Die Pflanzen- und Tierwelt soll sich langsam an die Veränderungen anpassen können. So ist das Konzept auch nicht auf einen bestimmten Zeitraum angelegt: Die vollständige Umgestaltung kann unter Umständen Jahrzehnte in Anspruch nehmen – im Gegensatz zu den ursprünglichen Plänen der Stadt. Die sahen vor, alle 85 Bäume entlang des Weges zu kappen und die Groov abschnittsweise zu roden. Bis zum Jahr 2012 wären alle 235 Pappeln durch neue Bäume ausgetauscht worden."

Für die Stadt bedeutet dieses Konzept, so der KÖLNER STADTANZEIGER; ein Mehr an Arbeit und Kontrolle, "aber das ist eben Politik", sagt Joachim Bauer vom Grünflächenamt. "Wenn wir Zweifel an der Standfestigkeit haben, muss ein Baum weg, damit er im nächsten Sommer nicht umkippt." So werde es in den nächsten Jahren immer wieder zu Problemen und Fällungen kommen, prophezeit Bauer. Weiter schreibt der KÖLNER STADTANZEIGER:

"Auch Judith Langer von rechtsrheinischen Ableger der so genannten Kölschen Baumschützer ist zufrieden mit dem Beschluss – sie hatte den Fraktionen noch in der Nacht vor der Sitzung per E-Mail die Zustimmung der engagierten Bürger zu dem Konzept signalisiert. "Ich finde es toll, dass wir als Bürger ausdrücklich mit einbezogen werden." Sie verstehe, wenn Bezirksvertreter sagen, dass Sicherheit vor dem Naturschutz kommt. "Schließlich handelt es sich hier um ein Naherholungsgebiet und nicht um einen Wald. Auf der anderen Seite leben hier aber auch Tierarten wie Fledermäuse, die auf der Roten Liste stehen."