
"Ausgewogenheit, Sachlichkeit und Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern waren die Maßstäbe, mit denen die SPD an das Thema herangegangen ist." Mit diesen Worten äußerte sich SPD-Bezirksvertreter Thomas Salzmann in seiner Rede zum gemeinsamen Änderungsbeschluss der CDU, SPD, Bd. 90/Die Grünen und der FDP für die Umgestaltung der Groov in der Sitzung der BV Porz/Poll am 13. September 2007. Salzmann erläuterte die Rolle und den Standpunkt der SPD. Liebe Bürgerinnen und Bürger, sprechen Sie uns an, wenn Sie weitere Fragen zum Thema haben! Es folgt der Text der Rede von Thomas Salzmann:
"Sehr geehrter Herr Bezirksbürgermeister,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Damen und Herren!
Ich möchte zunächst die Gelegenheit nutzen und mich persönlich bei den Kolleginnen und Kollegen für die gute Zusammenarbeit in den letzten Wochen, Tagen und Nächten bedanken. Wir verabschieden heute ein gemeinsames Konzept zur notwendigen Umgestaltung bei größtmöglichem Erhalt des Baumbestandes an der Groov. Die Arbeit war anstrengend, aber sie hat sich gelohnt!
Ich finde es angesichts eines Themas, dass dermaßen viel öffentliche Aufmerksamkeit erlangt hat, bemerkenswert, dass keine der das Konzept tragenden Parteien versucht hat, aus der öffentlichen Aufregung kurzfristigen Profit zu erzielen.
Der Dank geht auch an Dr. Bauer, der jederzeit ein offenes Ohr für unsere Nachfragen hatte und daran mitgewirkt hat, am Ende dieses nun sehr ausgewogene Konzept entwickeln zu können.
Ausgewogenheit, Sachlichkeit und Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern waren die Maßstäbe, mit denen die SPD an das Thema herangegangen ist.
Für uns Sozialdemokraten stand niemals in Frage, dass die Groov für die Menschen weiterhin begehbar und nutzbar sein sollte. Wir arbeiten seit Jahren in Form von öffentlichen Veranstaltungen und Anträgen in der Bezirksvertretung an der Attraktivierung der Groov, wie zB. der Sauberkeit, der Wasserqualität der Seen, der Aufwertung von Spiel- und Sportmöglichkeiten sowie der Sicherheit und gegen Vandalismus.
Alles Punkte, die sich auch und erneut im heutigen Antrag wieder finden und ständig aktuell sind.
Wenn man die Groov aber für die Menschen erhalten will, dann muß man sich auch der Verantwortung stellen und den Tatsachen ins Auge sehen:
Der Pappelbestand ist erheblich erkrankt und stellt in seiner heutigen Form eine nicht zu verharmlosende Gefährdung für die Besucher der Groov dar, insbesondere durch unkontrollierbaren und kaum vorhersehbaren Astbruch, wie erst letzte Woche wiederholt vorgefallen. Die Art und Schwere der Erkrankung sowie die Möglichkeiten der Sicherung und des Erhaltes sind für jeden Baum in Einzelgutachten dargestellt worden und wurden uns zur Verfügung gestellt.
Das Ergebnis zeigt letztlich einen fast durchgängig schwer erkrankten Baumbestand, der sich auch bei erheblichen pflegerischen Maßnahmen nicht mehr erholen wird.
Bei dieser Diagnose erhält das Argument der Verkehrssicherungspflicht ein starkes Gewicht.
Verwaltung und Politik würden grob fahrlässig handeln, wenn sie davor die Augen verschlössen und die Gefährdung von Menschen billigend in Kauf nähmen.
Ziel der SPD war es von Anfang an, unsere Informationen mit den Bürgerinnen und Bürgern zu teilen, um sachlich aufzuklären und die Meinung der Zündorfer zu erfahren. Aus diesem Grunde haben wir frühzeitig eine öffentliche Informationsveranstaltung unserer Reihe SPD im Gespräch durchgeführt, haben in Person von Willi Stadoll, Michael Frenzel und mir die Einladung der Baumschutzinitiative zum Dialog angenommen und möchten uns bei allen Bürgerinnen und Bürgern bedanken, die sich redlich in die Diskussion eingebracht haben und einen großen Anteil daran haben, dass wir heute ein sehr modifiziertes und ausgewogenes Konzept verabschieden können.
Wir hatten teilweise heftige und emotionale Diskussionen, aber es war spannend, Politik einmal derart lebhaft erleben zu können. Ich hoffe, das Engagement bleibt auch über die Problematik der Pappeln hinaus bestehen, dann wäre der Groov langfristig geholfen.
Vor dem Hintergrund der langfristigen Zusammenarbeit erhoffen wir uns, dass über die Installierung und Einbeziehung der Groov-Paten bei den weiteren Maßnahmen, Vertrauen gewonnen und langfristige Zusammenarbeit auf den Weg gebracht werden kann.
In diesem Zusammenhang hat sich der Verein die Groov-Paten gegründet, dem ausnahmslos Zündorfer Bürgerinnen und Bürger angehören und dessen Arbeit Herr Steinmetz und ich begleiten und unterstützen werden, gerade auch, um die Arbeit für die Groov überparteilich zu organisieren, und zu unterstützen.
Der SPD war es darüber hinaus ein Anliegen, neben dem Verein auch einzelnen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zur Mitarbeit als Groov-Paten zu geben, gerade auch aus der Initiative.
Das haben wir frühzeitig zugesichert und daran haben wir uns gehalten!
Wir haben nun ein Konzept, das lediglich sechs kurzfristige Fällungen vorsieht. Die Pappeln entlang des Weges werden durch Kronenverschlankungen und Kappungen verkehrssicher gemacht, wobei sich nach Kappungen im nächsten Frühjahr wieder kleinere Kronen bilden werden.
Langfristig werden diese Maßnahmen die betroffenen Bäume nicht retten können, aber zunächst steht ihr Erhalt im Vordergrund und jeder Baum wird in seiner Entwicklung einzeln betrachtet.
Bezirksvertretung und Groov-Paten sind bei sämtlichen Maßnahmen vor der Maßnahme zu beteiligen bzw. in Kenntnis zu setzen. Das gilt auch für die Aufforstungsmaßnahmen nach etwaigen Fällungen und darüber hinaus.
Wir wollen am Ende mehr Baumbestand an der Groov haben als heute!
Im Falle von Fällungen war es uns wichtig festzuschreiben, dass der Stamm ganz entfernt wird, um nicht Baumstümpfe herumstehen zu haben, die das Ortsbild verschandeln und zügigen Ersatzpflanzungen im Wege stehen.
Bei den Ersatzpflanzungen sind heimische Bäume zu verwenden, die einen gegen Krankheiten und Schädlinge resistenteren Auenmischwald bilden. Bei den Ersatzpflanzungen werden acht bis zwölf Jahre alte Bäume verwendet, die mindestens 4,50 m hoch sind und sowohl von der Stabilität als auch vom Wurzelwerk Hochwasser selbst aushalten können und dem Boden Halt geben können.
Ich meine, wir können allesamt stolz sein auf die geleistete Arbeit!"