„Bäume so lange wie möglich erhalten“

Die Groov und ihre Pappeln

Die Bezirksvertretung Porz/Poll hat sich auf ein Konzept zur notwendigen
Umgestaltung des Baumbestandes an der Groov bei größtmöglichem Erhalt der vorhandenen Bäume geeinigt. Für die Groov ist ein Pflegeprogramm zu entwickeln, das vorsieht, jeden Baum so lange wie möglich zu erhalten, heißt es gleich im ersten Satz des gemeinsamer Änderungsbeschluss der CDU, SPD, Bd. 90/Die Grünen und der FDP. Es folgt der gesamte Text des Beschlusses, den die Bezirksvertretung Porz am 13. 9. 2007 einstimmig fasste.

Gemeinsamer Änderungsbeschluss der CDU, SPD, Bd. 90/Die Grünen und der FDP:

Die Bezirksvertretung Porz nimmt das Konzept zur Umgestaltung der Grünanlage Groov in Köln-Porz-Zündorf zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung die Maßnahmen wie folgt auszuführen:

1.Für die Groov ist ein Pflegeprogramm zu entwickeln, das vorsieht, jeden Baum so lange wie möglich zu erhalten. Der Umbau des Pappelbestandes an der Groov soll langfristig erfolgen. Das heutige gesamte Erscheinungsbild der Groov ist so gering wie möglich zu verändern. Der Charakter der Grünanlage ist beizubehalten.

Der Pflanzen- und Tierwelt (z. B. Schmetterlinge, Fledermäuse) muss die Möglichkeit zur Anpassung an die notwendige Umgestaltung gegeben werden.

So weit möglich, soll die Standsicherheit der Bäume durch Verschlankungen der Baumkronen (seitliche Reduzierungen der Baumkronenflächen) verbessert werden. Bäume, die gefällt werden müssen, sind durch standortgerechte Baumarten (heimisches Gehölz, z. B. Schwarzpappeln, Eschen, Erlen, Eichen, Holländische Ulmen) zu ersetzen. Bei gefällten Bäumen darf kein Baumstumpf stehen bleiben, sondern das Wurzelwerk ist auszufräsen. Zusätzliche Neuanpflanzungen sind frühestmöglich auf den jetzt schon vorhandenen Freiflächen in den Bereichen Süd 1-3 und Nord vorzunehmen. Genaue Standorte sind mit den Groov-Paten abzustimmen und der Bezirksvertretung vorzulegen.
Neu- und Ersatzpflanzungen sind mit Bäumen mit einer Höhe von mindestens 4,50 Meter vorzunehmen.

2.Die pflegerischen Arbeiten sind durch Fachfirmen, in Abstimmung mit dem Amt für Landschaftspflege und Grünflächen, sowie dem Gutachter, vorzunehmen. Hierbei sind die Verschlankungen auf die "kranken" Bereiche der Bäume zu beschränken. Die Arbeiten sind so auszuführen, dass die Bäume so lange wie möglich erhalten werden können.

Vorgesehene Baumfällungen sind der Bezirksvertretung Köln-Porz frühzeitig mitzuteilen, ebenso im Nachhinein die Protokolle der durchgeführten Arbeiten.

3.Sofortmaßnahmen:

Der Fällung von 5 nicht mehr standsicheren Bäumen im Herbst 2007 wird zugestimmt. (Bereich
Süd 5 = 4 Bäume, Süd 6 = 1 Baum) In 2007 werden darüber hinaus keine weiteren Bäume gefällt.

Von den 85 Pappeln entlang des Weges und den 50 weiter zurückliegenden Pappeln sowie den 38 Pappeln im Bereich Süd 3 (vgl. Plan S. 14 und 15, sowie Liste S. 29) werden im Herbst 2007 nur diejenigen eingekürzt bzw. gekappt, die erkennbare und für die Stabilität problematische Schäden aufweisen. Die Maßnahmen sind auf die kranken Bereiche der Bäume zu beschränken und so auszuführen, dass die Chance auf einen längerfristigen Erhalt der Bäume besteht.

Vor Ausführung aller vorgesehenen Arbeiten legt die Verwaltung der Bezirksvertretung eine Liste der vorgesehenen Einzelmaßnahmen (mit Nennung der Baumnummern) mit Begründung vor und erläutert diese im Rahmen einer Begehung mit der Bezirksvertretung. Zu dieser Begehung werden auch die unter Punkt 13 genannten Groov-Paten eingeladen.

4.Langfristige Maßnahmen:

Die Verwaltung wird beauftragt, jährlich mindestens zweimalig Begehungen der Groov durchzuführen, um durch intensive Inaugenscheinnahme die verbliebenen Pappeln zu kontrollieren, damit zeitnah auf mögliche Beschädigungen der Bäume reagiert werden kann. Fällungen werden nur vorgenommen, wenn beobachteten Schäden nicht durch pflegerische Maßnahmen begegnet werden kann. Zu den Begehungen sind die Groovpaten frühzeitig einzuladen. Das Ergebnis der Begehung ist der Bezirksvertretung vor Ausführung der Maßnahmen vorzulegen.

5.Außerhalb der Verkehrswege, im Uferbereich ist der Natur eine weitere Möglichkeit zur Anpassung zu geben. Die dort vorhandenen Pappeln bleiben stehen.

6. Die während des Zeitraums der pflegerischen Maßnahmen mit schwerem Gerät befahrenen Wege und Grünflächen müssen zeitnah wieder hergerichtet werden.

7.Der nördliche Teil der Groov und der Weg vom Marktplatz zur Fähre sind kurzfristig so herzurichten, dass sie ohne Einschränkungen begangen werden können unter Beachtung der vorgenannten Punkte.

8.Am südlichen Teil der Groov soll durch Beschilderungen an den Enden der Wege auf die möglichen Gefahren hingewiesen werden.

9.Die Bezirksvertretung empfiehlt, den Beirat bei der Unteren Landschaftsbehörde über alle geplanten Maßnahmen frühzeitig vor Beginn zu informieren.

10.Die auf der Groov stehenden Bänke, sowie der entfernte Unterstand am südlichen Ende des oberen Teichs, sind sukzessiv mit den pflegerischen Maßnahmen zu erneuern.

11.Bei den pflegerischen Maßnahmen auf der Groov sollen im gesamten Bereich in Bezug auf Größe und Anzahl ausreichend Mülleimer oder -boxen aufgestellt werden.

12. Es ist zu prüfen, wo im Bereich der Groov eine öffentliche, behindertengerechte Toilettenanlage installiert werden kann. Der Standort ist mit der Bezirksvertretung Köln-Porz abzustimmen.

13. Um zukünftige Maßnahmen zu begleiten und der Verwaltung und der Bezirksvertretung zusätzliche Hilfestellung zu geben, sollen alle 2 Jahre Groov-Paten vom Amt für Landschaftspflege und Grünflächen ernannt werden. Diese Groov-Paten sollen sowohl die pflegerischen Maßnahmen anregen und begleiten, darüber hinaus aber auch die Nutzung der Groov beobachten. Als Groov-Paten sollen z.B.

-Frau Ruth Lui, Auf dem Loor 57, 51143 Köln,
-Frau Judith Langer, Houdainer Straße 1, 51143 Köln,

-Herr Wolfgang Ruschel, Hauptstr. 173, 51143 Köln,

-der Verein "Die Groov-Paten"
benannt werden.

14.Um dem Sicherheitsbedürfnis der Bürger Rechnung zu tragen, bittet die Bezirkvertretung Köln-Porz Ordnungsamt und Polizei die Groov in ihre regelmäßigen Kontrollgänge einzubeziehen.

Abstimmungsergebnis: Einstimmig angenommen