

In den Parteien haben die Gedankenspiele für die Oberbürgermeisterwahl 2009 begonnen. Die Kölner Lokalpresse beschäftigt sich mit der Frage, welchen Kandidaten die SPD aufstellen wird. Vieles wird davon abhängen, ob die Landesregierung bei der Abstimmung über den OB eine Stichwahl zulassen wird. Allen Parteien steht ein Parteitagsmarathon bevor.
In der KÖLNISCHEN RUNDSCHAU (LOKALTEIL KÖLN vom
03.08.07) lesen wir:
"Die SPD rüstet sich für das harte Wahlkampfjahr 2009. Wer als Oberbürgermeister-Kandidat ins Rennen gehen will, das soll frühestens 2008 entschieden werden: Allzeit bereit, aber so spät wie möglich, heißt die Devise. Man will abwarten, was die CDU macht, ob sie Oberbürgermeister Fritz Schramma erneut aufstellt. Vieles wird davon abhängen, ob die Landesregierung bei der Abstimmung über den OB eine Stichwahl zulassen wird.
In jedem Fall stehen genügend Sozialdemokraten bereit. Die drei SPD-Dezernenten Guido Kahlen, Dr. Norbert Walter-Borjans und Dr. Agnes Klein könnten sofort in den Kreis der Kandidaten aufrücken, meint Fraktionschef Martin Börschel. Aber auch der wird möglicherweise die Hand heben oder Parteichef Jochen Ott, denkbar ist auch als Bewerber Jürgen Roters, ehemaliger Regierungspräsident. Gerüchteweise fiel der Name des DGB-Vorsitzenden Dr. Wolfgang Uellenberg-van Dawen, der abwinkt: Es gibt darüber keine ernsthafte Diskussion in der Gewerkschaft oder der SPD. Der DGB und die Gewerkschaften kandidieren nicht, das ist Sache der politischen Parteien.(…)
In jedem Fall, so die KÖLNISCHE RUNDSCHAU, hat die SPD wie andere Parteien auch einen Parteitagsmarathon vor sich. Das Wahlprogramm muss verabschiedet, die Ratskandidaten aufgestellt, die Bundestagskandidaten nominiert werden. Außerdem hofft man, wieder einen rheinischen Kandidaten ins Europaparlament entsenden zu können. Anfang 2009, so die bisherigen Planungen, soll nicht nur der turnusgemäße Unterbezirksparteitag einberufen werden, sondern auch der OB-Kandidat nominiert werden.
Weiter heißt es in der KÖLNISCHEN RUNDSCHAU:
"Ähnlich wie bei der Kommunalwahl 2004 soll ab November in Arbeitsgruppen mit großer Beteiligung ein Programm erarbeitet werden, nach der Sommerpause wollen die Sozialdemokraten dann vermutlich die inhaltliche Abstimmung beenden und mit den Nominierungen beginnen. Mehrheitsmeinung ist offenbar, dass sich die SPD bei der Aufstellung ihres OB-Kandidaten nicht mit den Grünen oder den Linken abstimmen wird. Auch wenn Schramma als derzeitiger Amtsinhaber im Vorteil wäre, könne es für die Kandidatenauswahl der SPD kein Kriterium sein, ob er antrete oder nicht."
Die SPD, so der KÖLNER STADTANZEIGER (Lokalteil Köln vom 3.8.2007), will zunächst abwarten, welchen Entschluss Schramma und die Union treffen. Wörtlich schreibt das Blatt:
"Die Planungen der SPD-Spitze laufen darauf hinaus, den Spitzenkandidaten in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres zu küren. … Bei ihren Überlegungen haben die Parteioberen die geplante Reform der Gemeindeordnung im Blick. Die nordrhein-westfälischen Regierungsparteien CDU und FDP wollen die Stichwahl abschaffen. Dann würde derjenige Oberbürgermeister, der im ersten Wahlgang von allen Bewerbern die meisten Stimmen erhält. Für die kleineren Parteien stellt sich die Frage, ob sie in dem Fall noch einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken sollen – oder sich für die Nummer eins eines möglichen Bündnispartners aussprechen…"