
Die umfangreichen Bauarbeiten zum Retentionsraum zwischen Langel und Niederkassel-Lülsdorf sind noch nicht abgeschlossen, da steht schon das nächste Großprojekt an: Die zum Shell-Konzern gehörende Rheinland Raffinerie will ihr Werk in Godorf über Pipelines mit der Raffinerie Wesseling verbinden. Dies berichtet der KÖLNER STADTANZEIGER im Lokalteil STADTTEILE vom 24.07.2007.
Da beide Raffinerien auf der anderen Rheinseite liegen, könnten die Pläne den Langelern, so der KÖLNER STADTANZEIGER, eigentlich egal sein – wenn die insgesamt vier Rohre mit einem Durchmesser von jeweils 30 Zentimetern nicht zweimal unter dem Flussbett und sechs Kilometer durch den Stadtteil gelegt werden sollen. Dabei würden nicht nur Ackerflächen, sondern vor allem auch die Wasserschutzzone und der Langeler Auenwald, der ein EU-Schutzgebiet laut Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) ist, durchwühlt. Die Pipelines sollen außerdem auch durch die Spundwände des Deiches verlegt werden.
Wörtlich heißt es in dem Bericht:
"Das ist zumindest die Streckenvariante, die nun der Bezirksregierung vorgelegt wurde. Insgesamt hatte Shell sechs mögliche Trassen geprüft, sich aber für die durch Lülsdorf und Langel entschieden, "die nach unserer Auffassung den besten Ausgleich zwischen den Interessen von Mensch und Natur herstellt", erklärt der stellvertretende Raffineriedirektor Koos Beurskens und meint weiter: ‚Wir wollen an einer Lösung mitarbeiten, die die sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Belange des Projektes ausbalanciert.’"
Doch schon regt sich Widerstand gegen die Pläne der Raffinerie, berichtet der KÖLNER STADTANZEIGER. Wörtlich schreibt das Blatt:
"Der Porzer SPD-Vorsitzende Willi Stadoll sorgt sich um den Langeler Auenwald und den Hochwasserschutz, sollte Shell die vier Pipelines tatsächlich nach diesen Plänen verlegen. "Es ist die Rede von einer Arbeitsbreite von 30 Metern", sagt Stadoll und findet das angesichts des Landschaftsschutzgebietes "gefühllos". Eine kleine SPD-Delegation will der Rheinland Raffinerie deshalb in den nächsten Wochen einen Besuch abstatten, um ihre Bedenken vorzutragen."
Bei der Bezirksregierung Köln möchte man derweil, so der KÖLNER STADTANZEIGER; keine Stellung zu dem Thema abgeben, da das Raumordnungsverfahren für die Trasse noch geprüft werde. Sprecher Dirk Schneemann prophezeite allerdings schon jetzt, dass die vorhandene Wasserschutzzone und das FFH-Schutzgebiet "einen Rattenschwanz für das Verfahren bedeuten wird." Möglicherweise könnte es also noch Jahre dauern, bis mit den Arbeiten begonnen werden kann. Die Bauzeit selbst soll rund zwei Jahre dauern."