
Zur Diskussionsrunde mit dem Kölner Wirtschaftsdezernenten Dr. Norbert Walter-Borjans hatte der SPD-Ortsverein Wahn, Wahnheide, Lind und Libur geladen. Zu Beginn der Veranstaltung schilderte Walter-Borjans die Attraktivität des Standortes Köln im Allgemeinen, um dann auf die Situation vor Ort mit seiner Nähe zum Flughafen im Besonderen einzugehen.
Martin Murrack, zuständiger Fachreferent im Wirtschaftsdezernat, gab in einer Präsentation Einblicke in die Standortanalyse innerhalb eines Großmarktkonzeptes, die dem Rat in der zweiten Jahreshälfte zur weiteren Entscheidung vorgelegt werden soll.
Zur Zeit gibt es mit Lindweiler, Marsdorf, der Venloer Straße und Wahn, vier mögliche Standorte für einen Großmarkt. Für Wahn spreche die Größe der vorhandenen Flächen, allerdings könnten die Verkehrsanbindung.und besonders die Eigentumsverhältnisse zum Ausschluss-Kriterium werden. Denn in Wahn besitzt die Stadt keine eigenen Flächen und müsste das gesamte Gelände aus Privatbesitz aufkaufen, was die Umsiedlungskosten erheblich in die Höhe treibe. Zudem sei Wahn nicht der Wunschstandort der Händler, erläuterte Murrack.
Die wesentlichen Sachargumente sprechen demnach nicht "für eine Verlagerung nach Wahn. "Aber letztlich wird die Standortentsscheidung von den politischen Mehrheiten im Kölner Stadtrat getroffen", so Wirtschaftsdezernent Walter-Borjans. Hinzu komme noch, dass aufgrund langfristig bestehender Grundstücks-Pachtverträge am derzeitigen Standort sowie Freistellungskosten von bis zu 100 Millionen Euro eine "kurzfristige Umsiedlung klar ausscheidet`. Erst wenn im Jahre 2020 rund zwei Drittei der Vertäge auslaufen, soll eine Verlagerung angegangen werden.
Für die derzeitigen Betreiber bestehe damit endlich die nötige Planungssicherheit, um unter anderem neue Investitionen in ihre Betriebe vornehmen zu können.
Ein anderes brennendes Thema war bei der Diskussion die Einzelhandelssituation. "Immer mehr Läden schließen ", beklagte Hans-Gerd Ervens, stellvertretender Bezirksbürgermeister, und Rosi Siemens vom Bürgerverein ergänzt: "Jedes leere Geschäft wird eine Imbissbude".
Walter-Borjans versicherte, die Anregungen und Vorschläge zur Stärkung des Einzelhandels und der örtlichen Handwerksbetriebe in dem gemeinsam zwischen Wirtschafts- und Planungsdezernat zu entwickelnden Einzelhandelskonzept "im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten" einzubeziehen.