
Schluss mit "Multi-Kulti"
Die Alarmsirenen läuteten doppelt am Wochenende in Köln-Porz: Polizei, Feuerwehr und freiwillige Helfer wurden per Notruf über die Alarmanlage des Rathauses auf Streifenfahrzeugen und Einsatzrädern herbeigerufen. Die angerückte Feuerwehr und Ordnungskräfte konnten nach einer Stunde vergeblicher Suche nach der Ursache wg. Fehlalarm wieder abziehen.
Trotzdem folgte der richtige Alarm dann auf dem Fuße: Die Porzer Kulturtage müssen sterben, weil sich keine ehrenamtlichen Organisatoren für das traditionelle Porzer Fest im Silber-Jubiläums-Jahr fanden.
Liebe Leute, irgendwann muss auch einmal Schluss sein, sagt der Mann, von dem engste Freunde behaupten, er könne nie aufhören: Hans-Gerd Ervens, Porzer Vize-Bürgermeister und Vater der Porzer Kulturtage tritt endgültig ab. Mr. Kulturtage geht mit 67 in Rente;
nicht aus der aktiven Politik wo er weiter für eine Sozialdemokratie rackert, die er für Porz seit über 30 Jahren mitgestaltet -, sondern als Chef eines Porzer Traditionsereignisses, das seit 25 Jahren die Menschen anzog und begeisterte. Esu jet fingste äwer nitt mih, so ein Mitstreiter des Porzer Urgesteins Ervens am Eröffnungstag des Multi-Kulti-Festes.
Es hat sich einfach kein Nachfolger gefunden für ihn, der sich allmählich mehr um die Familie, seinen Ruhestand und vor allem seine Enkelkinder kümmern möchte, so das Porzer Urgestein aus Lind. Sein Domizil in der Linder Viehtrift ist längst hergerichtet, der liebevoll gepflegte Garten allemal bestens in Schuss, und er sehnt sich nach mehr eigenem Freiraum mit seiner Frau Helga, die ihn immer ziehen lassen musste. Sie hat ihn auch immer begleitet und unterstützt, so auch auf seinem letzten großen Auftritt vor der Porzer Multi-Kulti-Gemeinde, die ihn mit Geschenken und lang anhaltendem Applaus verabschiedete.
Am meisten wurmte dabei den Traktor-Fan und Hobbybastler Ervens, dass zeitgleich in Wahn die große Landmaschinen-Schau auf dem Wahner Eltzhof stattfand, der er wegen anderer Terminverpflichtungen diesmal fern bleiben musste.
Dennoch kamen auf der Schlussveranstaltung wieder einmal alle auf ihre Kosten. Die Erwachsenen , meist draußen vor dem Porzer Bezirksrathaus bei leckerem Allerlei aus den Teilnehmerländern, aber auch die Kinder, die im Ratssaal und draußen auf der Freifläche heimatliche Folkloretänze darboten. Der Landtagsabgeordnete Stephan Gatter (SPD) ließ es sich nicht nehmen, Ervens als Dankeschön einen gerahmten Rückblick auf die Höhepunkte seines Schaffens für die Porzer Kulturtage zu überreichen: Lieber Hans-Gerd, wir danken Dir für Deinen herausragenden Einsatz in all den Jahren !
Viel Spaß bei der Film-Dokumentation über das Ende der Porzer Kulturtage