Kampf um die Ortsmitte

Kampf um die Ortsmitte

Der geplante neue Dorfplatz für Langel steht wieder zur Diskussion. In einer nichtöffentlichen Sitzung des Liegenschaftsausschusses des Stadtrates hat die Verwaltung eine Vorlage eingereicht, mit der sie deutlich macht, dass sie den Platz lieber Gewinn bringend verkaufen möchte, als ihn dem Ortsring Langel unentgeltlich zu überlassen. Dies berichtet der KÖLNER STADTANZEIGER in der Lokalausgabe Porz vom 22.03.2007.

Der Ortsring, so der KÖLNER STADTANZEIGER, hatte schon vor Jahren den Wunsch geäußert, die zurzeit als wilder Parkplatz genutzte Fläche an der Ecke Lülsdorfer Straße/Heinrich-Klein-Straße zu einem neuen Dorfplatz umzugestalten. Weiter heißt es in dem Bericht des Blattes:

"Nötig wird dies vor allem durch die geplante Zerstückelung des heutigen, nur wenige Meter entfernten Eulen-Platzes, der bislang der zentrale Dorfplatz ist und für verschiedene Veranstaltungen genutzt wird: Durch die Hinterlandbebauung "Hinter Hoven", die in etwa einem Jahr erfolgen soll, wird eine etwa fünf Meter breite Erschließungsstraße über den Platz notwendig, wodurch dieser einen Großteil seiner Fläche und damit seiner Attraktivität einbüßen würde.

Unterstützt wird der Ortsring in seinem Bemühungen von der Bezirksvertretung (BV) Porz, die bereits grünes Licht für die Übertragung des Platzes an die engagierten Bürger gegeben hat. Während die Grünen in der nächsten Sitzung einen Antrag einreichen werden, in dem sie die Missachtung der bisherigen BV-Beschlüsse rügen, macht auch die Fraktionsvorsitzende der Porzer CDU, Anne Henk-Holstein, deutlich: ‚Wir sind ganz klar dagegen, dass der Platz verkauft wird.’"

Und auch ihr SPD-Kollege Willi Stadoll, so der KÖLNER STADTANZEIGER; ist nicht begeistert vom Vorstoß der Stadt – schließlich haben zahlreiche Ortsring-Mitglieder bereits kräftig Geld gesammelt und vor allem fleißig angepackt: Auf dem Platz liegen bereits seit Monaten die Steine für den Bodenbelag bereit, Bäume wurden gefällt. Als die Stadt den Aufwand dafür auf 8000 Euro bezifferte, erledigten die Ortsringhelfer das ganze kurzerhand auf eigene Faust. Der gesamte Dorfplatz soll nur durch ehrenamtliche Hilfe sowie durch Geld- und Sachspenden verwirklicht werden. Wörtlich schreibt der KÖLNER STADTANZEIGER.

"Doch bürgerliches Engagement scheint der Stadt, die vor nicht allzu langer Zeit noch das "Jahr des Ehrenamtes" feierte, in diesem Fall weniger wichtig zu sein, als die erwarteten Einnahmen – und da Kleinvieh bekanntlich auch Mist macht, kommen ihr die 250 000 Euro, die der Grundstücksverkauf bringen soll, gerade Recht.

Für die Vorsitzende des Ortsrings, Klaudia Odenthal, ist das jedoch nicht akzeptabel, sie will weiter für die neue Ortsmitte kämpfen. Und falls es doch zu einem Verkauf kommen sollte, will sie der Stadt die 8000 Euro für das Fällen der Bäume in Rechnung stellen.

SPD-Fraktionschef Stadoll befürchtet bei einer möglichen Bebauung vor allem auch einen großen Vertrauensverlust in der Bevölkerung. "Ich kann doch dann niemanden mehr fragen, ob er ehrenamtlich mit anpackt, wenn mal wieder die Turnhalle gestrichen werden muss", prophezeit er. ‚Wir zerstören mehr, als die 250 000 Euro uns und der Stadt jemals einbringen‘, schrieb Stadoll auch an den Kölner SPD-Fraktionsvorsitzenden Martin Börschel und bat ihn um Unterstützung. Schließlich wird der Verkauf in Köln und nicht in Porz entschieden."