Die Direktwahl des Oberbürgermeisters von Wiesbaden wird ohne einen SPD-Bewerber stattfinden. Dies berichten Agenturen. Die Sozialdemokraten versäumten es, fristgerecht einen Kandidaten zu benennen.
Wiesbaden – Eine Nachmeldung des Kandidaten sei nicht möglich, sagte ein Sprecher der Stadt Wiesbaden. Die Frist sei gestern um 18 Uhr abgelaufen und könne nicht verlängert werden. Die SPD hatte im April vergangenen Jahres den ehemaligen Stadtdekan und Pfarrer Ernst-Ewald Roth als Kandidaten nominiert. Dieser sollte am 11. März bei der Wahl des Nachfolgers des aus Altersgründen ausscheidenden langjährigen Oberbürgermeisters Hildebrand Diehl (CDU) antreten.
Doch nun fehlt Roth auf der Liste. "Es ist kein SPD-Vorschlag eingereicht worden", sagte der Sprecher der Stadtverwaltung. Die Spitzen der Partei beriefen eine Krisensitzung ein.
Um die Nachfolge Diehls bewerben sich laut Liste nun fünf Kandidaten, darunter Stadtkämmerer Helmut Müller für die CDU und Kulturdezernentin Rita Thies für die Grünen. Am kommenden Freitag (12. Januar) entscheidet der Wahlausschuss über die Zulassung der Vorschläge.
Die Oberbürgermeisterwahl in der Landeshauptstadt ist zusammen mit der Frankfurter Oberbürgermeisterwahl Ende Januar die wichtigste kommunalpolitische Entscheidung in Hessen vor der Landtagswahl Anfang 2008.