Porzer SPD stellt neues Konzept für Ebert-Platz vor

Im Wettstreit der Ideen um die Neugestaltung der Porzer City legt die SPD jetzt einen alternativen Plan vor. Er soll Einkaufen in Porz noch attraktiver machen und trotzdem den Marktplatz als zentralen Ort des Handels und der Begegnung erhalten. Statt neuer Einzelhandelsflächen außerhalb des bisherigen Zentrums, so heißt es in einer Presseerklärung der SPD Porz/Poll, soll vor allem die Fußgängerzone Bahnhofstraße ge-stärkt werden. Der SPD-Plan skizziert hier auch mögliche neue Einzelhan-delsflächen, die entsprechend der heutigen Nachfrage größer sein könnten als die meisten bisherigen Läden.

In der Presseerklärung der SPD Porz/Poll heißt es weiter:

Der Vorschlag steht im Gegensatz zu der im Mai in der Porzer Bezirksver-tretung von CDU, Grünen und „Pro-Köln“ beschlossenen weitgehenden Überbauung des Friedrich-Ebert-Platzes. Die SPD hatte sich gegen den Plan ausgesprochen, da er bis auf einige kleinere Lücken wenig vom heu-tigen zentralen Platz übrig lassen. Für eine von der SPD favorisierte Rand-bebauung des Platzes liegen jetzt sogar konkrete Vorschläge möglicher Investoren vor. Sie umfassen auch eine Sanierung der Tiefgarage. Der Marktplatz selbst bleibt nach dem SPD-Plan annähernd im bisherigen Um-fang erhalten. Der Wochenmarkt kann hier weiter stattfinden.

Dabei verträgt der Marktplatz aus Sicht der SPD durchaus eine Einfassung, die höher ist als der abgebrannte Pavillon. Sie würde auch als Lärmschutz zur Hauptstraße dienen. Die Bebauung soll dabei eine harmonische Verbindung zwischen dem Chor der Kirche St. Josef und den Bachsteinfassaden der Randbebauung im Norden schaffen.

„Durch einen klar strukturierten Abschluss ließe sich der Platzcharakter sogar noch steigern. Weitere attraktive Geschäfte wie das heutige Reisebüro sowie ein Cafe mit Außengastronomie im Sommer werden nicht nur die Geschäftslage aufwerten, sondern den Marktplatz insgesamt beleben“, zeigt sich Willi Stadoll, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Porzer Bezirksvertretung, begeistert. „Das Beste ist, dass der Investor uns Möglichkeiten aufzeigt, wie die unter dem Platz liegende Tiefgarage sanieren kön-nen, ohne den Platz aufzugeben."

Vorgeschlagen wird, die notwendige Renovierung der im städtischen Besitz befindlichen Tiefgarage durch Erlöse aus Verpachtung oder Teilverkauf von Stellplätzen zu finanzieren. „Bevor städtisches Eigentum an den erst-besten Interessenten veräußert wird, müssen auf jeden Fall alle Alternati-ven sorgsam geprüft werden“, so Ingo Jureck, Stadtbezirksvorsitzender der Porzer SPD. Gleichzeitig wollen die Sozialdemokraten eine Umgestaltung des heutigen Platzes, der künftig stärker als bisher zum Verweilen einladen soll. „Es kann nicht sein, dass Lokalpolitiker das Filetstück in Porz-Mitte einfach wegwerfen wegen einer undichten Tiefgarage."

„Die jetzt vorgestellten Pläne zeigen, der Porzer Marktplatz lässt sich ret-ten. Wenn die SPD dafür wieder keine Mehrheit in der Bezirksvertretung findet, versuchen wir es eben im Rat. Hier sind die Mehrheiten glücklicherweise anders, und nach den sehr sachlichen Diskussionen dort bin ich zuversichtlich, dass der Marktplatz in Porz bleibt“, sagt Michael Frenzel, sachkundiger Bürger im Stadtentwicklungsausschuss des Rates. „Porz braucht einen großzügigen Platz als Zentrum urbanen Lebens.“

Weitere Punkte zur Attraktivierung der Porzer City sind die strukturelle und optische Aufwertung zweier Wegebeziehungen. Eine besteht in der Fortsetzung der Fußgängerzone Bahnhofstraße zum Rheinufer mit gastrono-mischen Angeboten, die auch nach Geschäftsschluss zum Verweilen in Porz einladen. Die zweite führt von der Stadtbahnhaltestelle, durch City-Center und Karstadt, über Marktplatz und Hauptstraße zum Rathaus und Rheinufer. Diese Vorschläge wird die SPD auch in die Beratungen zum bereits beschlossenen „Städtebaulichen Entwicklungskonzept Porz-Mitte“ in den Gremien einbringen.

Erhalten bleiben soll zunächst die Ausweisung des Areals zwischen Hauptstraße und Josefstraße für Schulnutzung, solange sich ein ursprünglich avisierter möglicher Umzug noch nicht konkretisiert. Einer Verlagerung der Musikschule in das Jugendzentrum und einer Aufgabe der Jugendarbeit in Porz-Mitte steht die SPD grundsätzlich ablehnend gegenüber. „Die SPD steht dafür, dass besonders auch ältere Bürger die Chancen ha-ben, ihren täglichen Bedarf nah am Wohnort zu decken. Dafür hat sich das Kölner Konzept der Nahbereichszentren bewährt“, meint Lutz Tempel, Vor-sitzender des Ortsvereins Porz-Mitte Zündorf Langel. „Dazu gehört nicht nur, dass wir unsere Zentren stärken, sondern auch eine ungeordnete An-siedlung von Einzelhandel auf der grünen Wiese stoppen. Nur wenn beides gelingt, werden unsere Zentren wieder attraktiver.“