
Obwohl der Friedrich-Ebert-Platz zu den großen innerstädtischen Freiflächen im Kölner Südosten zählt, macht das Leben einen Bogen um ihn. Wer auf den Platz kommt, der hat es in der Regel eilig, ist auf dem Weg von der KVB-Haltestelle Porz-Markt zum Bezirksrathaus oder vom Geldautomaten der Bank ins Kaufhaus Karstadt, heißt es in einem Artikel des KÖLNER STADTANZEIGER (Stadtteile, 14.11.2006). Ein Platz zum Verweilen ist er nicht und das liegt nicht nur daran, dass Sitzgelegenheiten Mangelware sind und viele Ladenlokale an Rande des Platzes inzwischen leer stehen. Es ist vor allem die trostlose Optik – Beton wohin das Auge blickt.
Unverkennbar, so der KÖLNER STADTANZEIGER, ist der Friedrich-Ebert-Platz ein Produkt der 70er Jahre. Wörtlich schreibt das Blatt:
"Damals setzten die Porzer Stadtväter und -mütter zum großen Wurf an. Im Rahmen der Stadtsanierung sollten "funktionelle, historische und städtebauliche Bedürfnisse zukunftsorientiert miteinander verbunden" werden, wie ein Stadtplaner seinerzeit im "Kölner Stadt-Anzeiger" begeistert erläuterte. Um für diese Ideen Platz zu schaffen, wurde die Porzer Hauptstraße tiefer gelegt und zahlreiche Wohn- und Geschäftshäuser abgerissen. Herzstück des neuen Porz sollte das Karstadt-Kaufhaus sein – immerhin das ist den Stadtplanern gelungen. Denn ohne den Kunden-Magneten würde die Tristesse des Friedrich-Ebert-Platzes vermutlich auch auf andere Teile der Porzer City ausstrahlen."
Nach Ansicht des KÖLNER STADTANZEIGER war der Friedrich-Ebert-Platz dabei nur ein Nebenprodukt der ambitionierten Stadtentwicklungspläne der damals noch selbständigen Stadt Porz. Weiter lesen wir:
" Er ist gewissermaßen die Dachfläche der unmittelbar an das Kaufhaus angrenzenden Tiefgarage. Diese Tiefgarage ist es auch, die das weitere Schicksal des Platzes bestimmen wird. Denn die Stadt hat die Immobilie verkommen lassen. Wenn nicht bald etwas geschieht, muss das Parkhaus vermutlich schon bald aus Sicherheitsgründen geschlossen werden. Da jedoch angesichts leerer städtischer Kassen das Geld für eine Sanierung der Tiefgarage fehlt, haben sich Porzer Politiker ein Geschäft überlegt. Ein Investor könnte den Friedrich-Ebert-Platz zu vergleichsweise günstigen Konditionen kaufen und bebauen, im Gegenzug müsste er das Parkhaus wieder in einen ordentlichen Zustand versetzen. Wie diese Bebauung aussehen könnte, darüber wird in der Porzer Politik inzwischen heftig gestritten. Erste Überlegungen sahen vor, das Areal gewissermaßen unter einer so genannten Markthalle verschwinden zu lassen. Vom Friedrich-Ebert-Platz würde dann nicht mehr viel übrig bleiben."
Der KÖLNER STADTANZEIGER zieht folgendes Fazit:
"Doch gegen die Pläne, die im kleinen Kreis entwickelt und der Öffentlichkeit dann gewissermaßen als letzte Chance des Platzes präsentiert wurden, regt sich Widerstand. Nicht nur die Marktbeschicker, die ihre Stände dann andernorts aufstellen müssten, wollen nicht einsehen, dass ein zugegebenermaßen öder Platz ausgerechnet dadurch belebt werden soll, dass man ihn verschwinden lässt. Dass eine Bebauung des Platzes aber grundsätzlich Sinn macht, ist Konsens in Porz – zumal Teile eines Geschäftsgebäudes, das den Platz nach Westen hin abschließt, im August 2005 in Flammen aufgingen. Wie eine solche Bebauung aussehen könnte, will die Stadt in den kommenden Monaten aufzeigen. Ihre Stadtplaner arbeiten derzeit an einem Konzept. Dass auch die Porzer selbst an dieser Diskussion Anteil nehmen können, ist nicht zu erwarten. Die Idee von einem breit angelegten Diskussionsprozess, bei dem Bürger, Hausbesitzer, Geschäftsleute, Politiker, Stadtverwaltung und Städteplaner gemeinsam nach der besten Lösung suchen, um den Friedrich-Ebert-Platz und seine Umgebung zu beleben und zu verschönern, ist inzwischen wieder zu den Akten gelegt worden."