„Show-Fahrt“ nach Köln

Seine "Porzer Perspektiven" hat der CDU-Landtagsabgeordnete Jürgen Hollstein um neue Einblicke erweitert. Im Führerstand eines Stadtbahnwagens der Linie 7 fuhr er zwischen Zündorf und der Kölner Innenstadt mit. Dies berichtet die KÖLNISCHE RUNDSCHAU in ihrer Lokalausgabe Porz vom 21.09.06.

Weiter heißt es in der KÖLNISCHEN RUNDSCHAU wörtlich:

Dabei lernte er die Sichtweise von Straßenbahnfahrern kennen und zeigte Verständnis für deren Forderung nach beschrankten Bahnübergängen. "Ich selbst habe glücklicherweise keine brenzlige Situation mitbekommen, aber ich kann jetzt nachvollziehen, dass dort ein erhöhtes Unfallrisiko besteht", sagte der CDU-Politiker. Ausdrücklich unterstützte er auch die Forderung des Porzer Bezirksbürgermeisters nach Ein-Euro-Kräften als Sicherheits- und Servicebegleiter in KVB-Zügen. "Das subjektive Sicherheitsempfinden der Fahrgäste kann dadurch gestärkt und Vandalismus verhindert werden", begründete Hollstein diese nicht unumstrittene Forderung."

Soweit die Meldung der KÖLNISCHEN RUNDSCHAU. Bleibt die Frage: Zu welcher Tageszeit hat Jürgen Holstein seine "Showfahrt" unternommen? Denn um Mitternacht sieht eine solche Fahrt anders aus als am Tage.

Das mit dem Zugbegleiter ist ein alter Hut, den der CDU-Mann da hervorzaubert. Schon der Fahrgastbeirat der KVB hatte Anfang der 90er Jahre diese Forderung gestellt. Damals winkte die KVB wegen der Kostenfrage ab. Schließlich mahnte CDU-Oberbürgermeister Blum in seinem Wahlkampf plakativ den Zugbegleiter an. Ein Wusch, der allerdings bis heute nicht erfüllt wurde. Und nun Landtagsnewcomer Hollstein, der sich in Düsseldorf um Bildung kümmert, wie in seinen Angaben zum Landtagsmandat zu lesen ist.

Bei Hollsteins "Porzer Perspektiven" fehlt die Forderung nach Verlängerung der Linie 7, wie es die Porzer SPD seit Jahren verlangt. Dazu finden wir in der Meldung der KÖLNISCHEN RUNDSCHAU kein Wort. Vielleicht hätte der Fahrgast Hollstein sein Fahrtziel ändern sollen: vom Kölner Neumarkt zur Endhaltestelle Zündorf.