Die SPD und die „Frankfurter Rundschau“

Die Verhandlungen über den Verkauf von mindestens 50 Prozent der Anteile am Druck- und Verlagshaus Frankfurt (DuV), das die Frankfurter Rundschau (FR) herausgibt, sind praktisch abgeschlossen. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" könnte noch in diesem Monat offiziell bekannt gegeben werden, dass der Kölner Verlag Neven DuMont Schauberg 50 Prozent der Geschäftsanteile von der SPD-Medienholding DDVG übernimmt.

Weiter heißt es in der "Süddeutschen Zeitung":

"Als die Stiftung noch das Sagen hatte, stand das Unternehmen kurz vor der Insolvenz. Die Kredite bei Banken beliefen sich Ende des Jahres 2003 auf 70,3 Millionen Euro und gegenüber der Stiftung auf 29,8 Millionen Euro. Das voraussichtliche Betriebsergebnis für 2005 wird etwa zehn Millionen Euro Verlust betragen. Keine leichte Aufgabe für den mehr als 200 Jahre alten Kölner Familienverlag DuMont (Kölner Stadt-Anzeiger, Kölnische Rundschau, Express, Mitteldeutsche Zeitung). DuMont ist zwar das viertgrößte Zeitungshaus in Deutschland, war aber bislang überregional nicht präsent. Der Kaufpreis, der zunächst auf 30 Millionen Euro taxiert worden war, soll ¸¸deutlich", so ein Insider, über 35 Millionen Euro liegen…."

Die Kölner, so die "Süddeutsche Zeitung", werden wirtschaftlich das Sagen haben, aber auch die SPD-Holding will – vorerst zumindest – weiter mitreden. Weiter schreibt das Blatt:

"Der Abschluss der Verhandlungen mit den Kölnern kommt rascher zustande als erwartet. Das liegt auch daran, dass es kein echtes Bieterrennen gab. SPD-Schatzmeisterin Inge Wettig-Danielmeier sprach in den vergangenen Wochen noch mit Interessenten wie dem WAZ-Konzern und dem Holtzbrinck-Verlag – doch die mochten den Kaufpreis nicht aufstocken. Bis zuletzt hielt die Hannoveraner Madsack-Gruppe, an der die DDVG mittlerweile mit 23 Prozent beteiligt ist, eine Art Auffangposition…"