Die Porzer SPD hat mit ihrem Votum gegen die von einem privaten Investor verfolgten Pläne zum Bau einer so genannten Markthalle auf dem Friedrich-Ebert-Platz eine heftige Diskussion entfacht. Das Nein zu den Überlegungen des Immobilien-Unternehmens "Cologne Real Estate" und des Architekten Werner Wittkowski sorgt bei CDU und Grünen für Empörung. Dies berichtet der KÖLNER STADTANZEIGER in seiner Lokalausgabe "Quer durch Porz" vom 20.04.2006. Unter der Überschrift "Das Klima wird rauer" schreibt das Blatt wörtlich:
" Vor allem die CDU nutzt, nachdem sich der Ton zwischen den großen Parteien in der Bezirksvertretung bereits merklich verschärft hatte, den Streit über die Entwicklung der Porzer City zu einem Rundumschlag gegen die Sozialdemokraten. Jürgen Hollstein, der Chef des CDU-Stadtbezirksverbandes, warf der SPD eine "permanente Blockade- und Oppositionshaltung" vor. Während ein privater Investor ein städtebaulich interessantes Projekt vorschlage, rufe die SPD "in altbekannter sozialistischer Art" nach der öffentlichen Hand – wohlwissend, dass ein Entwicklungskonzept für Porzcity nicht finanzierbar sei. Die Christdemokraten begrüßen den Vorschlag des Investors, die marode Tiefgarage unter dem Marktplatz mit privaten Mitteln zu sanieren und den "weitgehend ungenutzten und unattraktiven Platz" zu bebauen. Sie sehen Parallelen zur erfolgreichen Sanierung des Parkhauses an der Haltestelle Porz/Markt und dem damit verbundenen Bau des City-Centers. Eine klare Absage erteilt die CDU der Behauptung der SPD, der Friedrich-Ebert-Platz sein "zentraler Kommunikationsort für Porz". "Es gibt keinen Grund, darauf zu hoffen, dass der x-te Versuch, den Platz mit bürgerschaftlichem Engagement und Kreativität attraktiv zu gestalten, diesmal von Erfolg gekrönt ist", so Hollstein."
Auch bei den Grünen, so der KÖLNER STADTANZEIGER, stößt die Haltung der SPD bei der Bebauung des Marktplatzes auf Ablehnung. Wörtlich schreibt das Blatt:
"Die Umgestaltung des Platzes und die Sanierung der Tiefgarage, die voraussichtlich mehr als zwei Millionen Euro verschlingen werde, sei mit städtischen Mitteln nicht finanzierbar. "Es scheint, dass die SPD eine Goldader in Porz gefunden hat", sagt Fraktionschef Dieter Redlin. "Anders sind die Wünsche der SPD zum Thema Stadtentwicklung in Porz nicht mehr zu begreifen." Zusammen mit dem privaten Investor, mit dem die Grünen, so Redlin, in engem Kontakt stehen, solle bei der Bebauung des Marktplatzes an die erfolgreiche Sanierung des Porzer Parkhauses angeknüpft werden. "Stadtplanung ist kein alleiniges Kunststück der Stadtverwaltung", sagt Redlin. "Andere Architekten können das auch.".."
PORZ AKTUELL zitiert in seiner Ausgabe vom 19.04.2006 Bezirksbürgermeister Horst Krämer mit den Worten:
„Wenn die Neuordnung des Porzer Marktplatzes nicht bald kommt, wird die City hier noch einiges erleben. Die Genossen wissen, wie sie das Geld anderer gut ausgeben können, selbst aber mal Sponsoren ranzuholen, sind sie nicht in der Lage. Das können sie auch gar nicht", ärgert sich der Bezirksbürgermeister über das "Kaputtreden" gut gemeinter Vorschläge und über das "Verscheuchen" von Investoren.