
Die Porzer Sozialdemokraten fordern die Stadt auf, nicht vorschnell auf Investoren-Pläne zu setzen. Zugleich erteilt die SPD Überlegungen, den Friedrich-Ebert-Platz mit einer Markthalle zu bebauen, eine klare Absage. Dies berichtet der KÖLNER STADTANZEIGER in seinem Lokalteil Porz vom 13.04.2006. Und PORZ AKTUELL meint in der Ausgabe vom 19.04.2006, die SPD lasse jetzt die Muskeln spielen.
Wörtlich heißt es im KÖLNER STADTANZEIGER:
"In der Diskussion über eine mögliche Bebauung des Friedrich-Ebert-Platzes hat die SPD die Stadtverwaltung aufgefordert, sich nicht aus ihrer Verantwortung für die Entwicklung des Porzer Zentrums zurückzuziehen. Der Stadtbezirksvorsitzende Ingo Jureck und Willi Stadoll, Fraktionschef der SPD in der Bezirksvertretung, reagierten auf eine Ankündigung von Stadtentwicklungsdezernent Bernd Streitberger, die Stadtverwaltung werde auf absehbare Zeit kein Geld für das von allen Porzer Parteien geforderte Entwicklungskonzept für Porz-Mitte bereitstellen zu können. "Wir können die Stadt bei dieser Diskussion, die wir schon seit Jahren führen, nicht aus der Verantwortung entlassen", sagt Stadoll."
Der KÖLNER STADTANZEIGER befasst sich sodann mit dem Markthallenprojekt und schreibt wörtlich:
"Mit entsprechenden Überlegungen waren ein privater Investor, das Immobilien-Unternehmen "Cologne Real Estate" und der Architekt Werner Wittkowski an die Stadt herangetreten. Dort war das Projekt offenbar auf offene Ohren gestoßen – bietet es der Stadt doch die Möglichkeit, dem potenziellen Investor die Verantwortung für die marode Tiefgarage unter dem Marktplatz zu übertragen. Diese Lösung lehnt die Porzer SPD allerdings ab…."
Der STADTANZEIGER zitiert Willi Stadoll, Fraktionschef der SPD in der Bezirksvertretung, mit den Worten:
"Der Eigentümer einer Immobilie hat die Aufgabe, diese in einem vernünftigen Zustand zu erhalten, das gilt auch für die Stadt".
Auch Jureck hält von solchen Überlegungen nichts, fährt der Kölner Stadtanzeiger fort und zitiert den Stadtbezirkvorsitzenden wörtlich:
"Wir beobachten immer häufiger, dass Investoren mit ihren Ideen an die Stadt herantreten und Politik und Verwaltung diese dann kurzerhand übernehmen, doch dies ist nicht zwangsläufig im Interesse der Stadt und der Bürger."
"Da soll ein massiger Baukörper entstehen, der den Porzer Marktplatz erdrückt und der auch die Sichtbeziehungen hinüber in Richtung Bezirksrathaus und Rhein massiv stört. Das ist wieder einmal ein Beleg dafür, dass wir in Köln offenbar ein gestörtes Verhältnis zu unseren Plätzen haben",erklärt Willi Stadoll laut KÖLNER STADTANZEIGER. Wörtlich schreibt das Blatt:
" Grundsätzlich sprechen sich die Sozialdemokraten allerdings auch für eine Bebauung des Marktplatzes aus. Dabei plädieren sie aber dafür, am westlichen Rand – etwa dort, wo das im Sommer vergangenen Jahres abgebrannte Geschäftsgebäude stand – einen wesentlich kleineren Baukörper zu errichten, der dann Platz für kleinere Geschäfte, ein Bistro und ein Restaurant bieten könnte. "Es geht darum, den Friedrich-Ebert-Platz als zentralen Kommunikationsort für Porz zu erhalten", appelliert der stellvertretende Bezirksbürgermeister Hans-Gerd Ervens…
"Man muss sich immer vor Augen halten, das Porz ein Stadtteil mit 20 000 Einwohnern ist, doch in der City trifft man diese Menschen einfach nicht", sagt Ervens.
PORZ AKTUELL schreibt in der Ausgabe vom 19.04.2006:
"Porz – Nachdem die Zusammenarbeit zwischen CDU und SPD auf Stadtebene geplatzt ist, lassen die Genossen nun auch in Porz die Muskeln spielen. „Wir lehnen das vorgelegte Konzept des Architekturbüros Wittkowski und Partner und des Investors ab", erklärten unisono Willi Stadoll, Hans-Gerd Ervens und Ingo jureck. Für die SPD komme ein "Glaspalast" auf dem einzigen noch freien Platz im Zentrum von Porz überhaupt nicht in Frage. Allenfalls könne man über „arrondierende Bebauung" in Licht durchfluteter Glas-Bauweise mit kleinen Shops im Anschluss an das TUI-Reisecenter für Fisch, Fleisch, Butter, Eier und Käse reden, meinte Willi Stadoll. …"
Am 17. Mai, so PORZ AKTUELL, soll es übrigens im Dechant-Scheben-Haus ein Forum geben, auf dem die Innenstadt-Gemeinschaft (ISG) mit allen relevanten Gruppen, Verwaltung und Politik sowie Geschäftsleuten und Eigentümern über ein Konzept für die Innenstadt beraten möchte. Aufgrund der finanziellen Lage der Stadt Köln wird es das geforderte Gesamtkonzept für die Porzer Innenstadt nicht geben.