Parteien streiten über Umgehung Zündorf

"Zündorf. Im Dezember hatte die Rundschau berichtet, das die geplante Umgehungsstraße Zündorf voraussichtlich erst im Jahr 2020 verwirklicht werden kann. Die Entlastungsstraße ist seit Jahren politisches Dauerthema. Nun hat Willi Stadoll, Fraktionsvorsitzender der Porzer SPD eine neue Runde in der Diskussion eingeläutet. Er müsse nach einem Gespräch mit Verwaltung in Stadt und Land die Alarmglocken läuten.

Nach langen Diskussionen hätten CDU, SPD und Grüne 2000 einen Vertrag geschlossen, so Stadoll. zwischen den Parteien herrsche Konsens über die Umgehung, doch es gebe ein anderes Problem. Die Verwaltungen in Stadt und Land hätten unterschiedliche Vorstellungen vom Stand der Arbeiten. Der Landesbetrieb Straßen NRW sehe Probleme, da eine Bewertung der Umgehungsstraße erfolgen solle, um die Priorität etwa im Verhältnis zu einer möglichen Rheinquerung zu klären.

Wie die Rundschau berichtete, ist ein weiterer Knackpunkt die Anbindung an die Autobahnen 59. Die Bewertung der gesamten Maßnahmen soll nach Auskunft von Alfred Sebastian, Abteilungsleiter Bau und Verkehr im Landesbetrieb, noch in diesem Jahr erfolgen. Auch die Stadt muss noch nach Leben. So fordert der Landesbetrieb eine Verkehrsprognose bis 2020, bislang gibt es nur eine bis 2015. Völlig offen ist auch die Finanzierung der rund 25 Millionen EURO teuren Maßnahme.Iin seiner Pressemitteilung wirft Stadoll der CDU vor, den Wohnpark Zündorf-Süd zu bauen, ohne dass die Umgehungsstraße fertig sei. Das sei aber immer Bedingung gewesen.

Dem widerspricht Bezirksbürgermeister Horst Krämer (CDU). "Das ist einfach falsch. Zündorf-Süd wird noch gar nicht bebaut". Zudem sei die von der SPD geforderte Autobahnanbindung kaum zu realisieren.

" Es gibt keinen Vertrag ", hält auch Dieter Redlin, Fraktionsvorsitzender der Grünen Stadoll entgegen. Auch er betont, dass vor der Bebauung von Zündorf-Süd erst die Linie 7 verlängert werden müsse. "Außerdem bringt eine Umgehungsstraße zusätzlichen Verkehr. Besonders, wenn sie an die Autobahnen angebunden ist ". Die Belastung für Hauptstraße und Schmittgasse sei durch die Umgehungsstraße Niederkassel ohnehin deutlich zurückgegangen. Im Stoßverkehr gäbe es zwar zähflüssigen Verkehr, aber keinen Stau mehr. Mit der Anbindung an den örtlichen Nahverkehr würde sich die Belastung noch weiter reduzieren. Die Umgehungsstraße sei überflüssig und zudem auch gar nicht zu finanzieren, so Redlin.

Von einem Konsens der Porzer Fraktionen kann also überhaupt kleine Rede sein. Jetzt sollten die Fraktionen klären, ob eine Umgehung überhaupt erforderlich ist, wenn die Linie sieben verlängert wird."