„Lachender Zweiter“

Nach Meinung der KÖLNISCHEN RUNDSCHAU sind die Sozialdemokraten nach dem Bruch der Großen Koalition aus den Streitereien und Reibereien innerhalb der CDU als lachender Zweiter hervorgegangen. Wörtlich schreibt das Blatt: "Gelingt es ihnen, mit den Grünen und einem weiteren Partner eine Kooperation zu bilden und sich damit die Mehrheit im Rat zu sichern, werden sie genug Gelegenheiten haben, sich bis zur Wahl zu profilieren. Entschieden wird an der Spitze. SPD-Fraktionsvorsitzender Martin Börschel und Parteichef Jochen Ott haben die Zügel in der Hand. Gleichwohl zeichnet sich die jetzige SPD-Fraktion vor allem auch dadurch aus, dass eine Reihe neuer, junger Leute eingezogen ist, die in der Gewissheit, viel Zeit zu haben, unbefangen agieren."

Nach Ansicht der KÖLNISCHEN RUNDSCHAU muss die SPD einige Probleme bewältigen. Wir lesen:

"Problem Nummer 1: Die SPD steht unter dem Erfolgsdruck, eine Koalition oder eine Kooperation mit den Grünen abzuschließen zu müssen. Denn sollten die Verhandlungen zur Zusammenarbeit scheitern, wird ihr der wenig schmeichelhafte Ruf anhängen, sowohl mit der CDU als auch mit den Grünen gescheitert zu sein.

Problem Nummer 2: Die SPD muss mit einer in der Spitze mit CDU-Leuten besetzten Verwaltung zusammenarbeiten, mit der es schon unter der großen Koalition heftige Reibereien gab. Die Sozialdemokraten werden wenig Hemmungen haben, die Kompetenzen der Spitzenverwaltungsbeamten systematisch zu beschneiden. Wie schnell das geht, sieht man am Aufgabengebiet, das für den künftigen Wirtschaftsdezernenten – in diesem Fall einmütig von allen großen Fraktionen – festgelegt wurde. Dafür muss Stadtkämmerer Peter Michael Soenius (CDU) Federn lassen und wichtige Verantwortungsbereiche abgeben.

Die KÖLNISCHE RUNDSCHAU stellt folgende Prognose für die Kölner SPD: "Die Sozialdemokraten werden bis 2009 versuchen, ihre Macht zu sichern und dabei – wie es aussieht – auch die städtischen Unternehmen als Teil der politischen Verhandlungsmasse betrachten. Als Oberbürgermeister-Kandidat der SPD in knapp vier Jahren wird heute schon der frühere Regierungspräsident Jürgen Roters gehandelt. "