Ott setzt auf Geschlossenheit

Jochen Ott

Porz – Es ist noch nicht allzu lang her, da schienen die Gräben zwischen der Porzer SPD und ihrem Kölner Parteichef Jochen Ott unüberwindbar. Nachdem Ott sich im Dezember in einer Kampfabstimmung um die Landtagskandidatur im neu zugeschnittenen Wahlkreis Porz, RathHeumar, Brück und Merheim gegen den Porzer Abgeordneten Friedhelm Lenz durchgesetzt hatte, sahen Porzer Genossen eine neuerliche Lagerbildung in der Kölner SPD heraufziehen, andere sprachen von einer "Kandidatur, die wie Kai aus der Kiste gekommen ist" und rieten Ott, sich doch zunächst einmal auf kommunaler Ebene politisch zu bewähren.

Knapp drei Monate vor den Landtagswahlen am 22. Mai scheinen sich die Wogen jedoch wieder geglättet zu haben. "Ich denke, die unbestrittene Verärgerung einiger Mitglieder hat sich gelegt, jetzt verfolgen wir alle ein gemeinsames Ziel, nämlich den Porzer Wahlkreis für die SPD zu gewinnen", sagte Ott bei der Vorstellung seines Wahlprogramms im Porzer Restaurant "Rhein-Blick". Diese Einschätzung wird zumindest von den vergleichsweise jungen Mitgliedern des Ott’schen Wahlkampfteams geteilt. Ihm gehören unter anderem der ehemalige Bezirksvertreter Thomas Salzmann und der Leiter des Porzer SPD-Bürgerbüros Ingo Jureck an.

Ott selbst, der zwar nicht im Stadtbezirk wohnt, aber Wert darauf legt, im Porzer Krankenhaus geboren zu sein, will möglichem Misstrauen der Porzer Genossen vor allem mit guter Ortskenntnis und mit dem Engagement für Porzer Belange begegnen. So steht unter anderem die Bewerbung des Lessing-Gymnasiums als internationale Schule, die Entschärfung der Flüchtlingsproblematik in Poll, die Wohn- und Gewerbebebauung auf den künftig nicht mehr benötigten Flächen der Porzer Glaswerke, der Bau der Zündorfer Ortsumgehung und die Verlängerung der Stadtbahnlinie 7 auf seiner politischen Agenda.