Kampf der Trägheit

Beginnen wir heute mit einem Zitat aus der Wochenzeitung "Die Zeit".

In einem Interview, das am 16.4.2004 erschien, befragte Petra Reski den italienischen Literatur-Nobelpreisträger Dario Fo, ob es heute (im Gegensatz zu früher) "keinen Mut mehr braucht, zu sagen: Ich bin links?"

Fo antwortete: "Das will ich nicht sagen. Es gibt auch heute noch viele mutige junge Menschen, die etwas erreichen wollen, die etwas bewegen. Und dann gibt es natürlich die vielen Desinformierten, die abwesend sind: die Trägen, um es mit Dante zu sagen. So nannte er diejenigen, die nicht am öffentlichen Leben teilnehmen."

Soweit der Dramatiker, Schauspieler und Theaterleiter Dario Fo, der 1926 in Saniano geboren wurde. 1997 erhielt er den Literatur-Nobelpreis.

Zur aktuellen Politik ein Zitat aus der "Berliner Zeitung". Hier forderte der Vorstandssprecher des Managerkreises der SPD-nahen Friedrich-Ebert- Stiftung, Ulrich Pfeiffer, am 16.4.2004 eine Regionalisierung der Sozialhilfe. Das Leben in Mecklenburg-Vorpommern sei um so vieles billiger als in München, dass bundesweit einheitliche Sozialhilfesätze keinen Sinn hätten. Und wörtlich:

"Ein Auto zu kaufen, kostet dasselbe. Aber vom Eigenheim über den Frisör bis hin zu Arzt- und Verwaltungsleistungen kann in strukturschwachen Gebieten alles billiger sein als in den Großstädten", erklärte Pfeiffer. Der Managerkreis will sich außerdem für eine deutschlandweite Tariföffnung und die Einführung von Lohnkostenzuschüssen für Geringverdiener einsetzen.