SPD fordert stimmiges Entwicklungskonzept

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Willi Stadoll setzt sich für ein attraktives Konzept zur Entwicklung der Porzer Innenstadt ein und weist auf die Tatenlosigkeit der Verwaltung in diesem Zusammenhang hin. Das berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger in seiner Regionalausgabe Porz auf Seite 34:

SPD fordert schlüssiges Konzept
Die Stadtverwaltung ist nach Meinung von SPD-Fraktionschef Willi Stadoll in der Pflicht, die Planungen zur Weiterentwicklung des Porzer Zentrums voranzutreiben.
Von Peter Freitag
Porz – Im Zusammenhang mit der seit Jahren diskutierten Attraktivierung und Arrondierung der Porzer Innenstadt hat die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung der Stadtverwaltung Untätigkeit vorgeworfen. "Die SPD, aber auch die anderen Parteien entwickeln seit Jahren Ideen, bringen einen Antrag nach dem anderen ein, aber in Köln passiert nichts", beklagt Fraktionschef Willi Stadoll. "Wir wissen bis heute nicht, was die Stadt vor hat."

Anlass für Stadolls Kritik ist ein Vorstoß von Bezirksvorsteher Horst Krämer. Der CDU-Politiker hatte in der vergangenen Woche zusammen mit seinem Fraktionskollegen Werner Marx ein Konzept zur Umgestaltung des Porzer Zentrums vorgestellt. Dessen Kernpunkte: Wohnungsbau auf dem Gelände der Grundschule Hauptstraße, ein Geschäfts- und Bürozentrum auf der nördlichen Seite der künftigen Fußgängerzone Karlstraße – wo heute noch das Berufskolleg und die Musikschule stehen – sowie der Umzug des Berufskollegs nach Deutz und der beiden anderen Schulen an die Friedrichstraße.

"Ich begrüße, dass der Bezirksvorsteher im Jahre fünf nach seinem Amtsantritt endlich einmal ein Konzept zu diesem Thema präsentiert", kommentiert Stadoll den Vorstoß Krämers. Inhaltlich, so der SPD-Fraktionschef, seien die beiden großen Parteien gar nicht so weit auseinander. "Vieles von dem, was jetzt vorgeschlagen wird, habe ich schon bei meiner Rede zur Beratung des Haushalts 2001 zur Diskussion gestellt, etwa die Einbeziehung der Karlstraße in die Fußgängerzone."

Differenzen gibt es allerdings bei der Frage, wie das gelände nördlich der Karlstraße in Zukunft genutzt werden soll. Krämers Pläne sehen hier vor allem Gewerbe- und Wohnflächen vor. Stadoll möchte dort einen kulturellen Schwerpunkt setzen, auch Ladenlokale. Ausstellungs- und Auftrittsmöglichkeiten für die freie Kunst- und Theaterszene im Bezirk schaffen. "Es gibt eine große Nachfrage nach solchen Räumen, wir werden darauf immer wieder angesprochen", sagt Stadoll. Für Porz wäre das eine große Bereicherung. "Hier böte sich unter anderem die Chance, eine Verbindung zwischen der Porzer Glasindustrie und Künstlern herzustellen, in dem wir etwa einen Schwerpunkt auf den Bereich der Glaskunst legen."

Stadoll warnt allerdings davor, den Eindruck zu erwecken, solche ehrgeizigen Projekte könnten schon in nächster Zukunft umgesetzt werden. Krämer erwecke den Eindruck, die Berufsbildende Schule werde schon in Kürze nach Deutz verlegt, so dass ihr Areal – ein Porzer Filetstück – bald überplant werden könnte. "Das ist doch angesichts der Haushaltslage der Stadt bestenfalls langfristig realistisch", glaubt der SPD-Politiker.

Wichtiger sei, dass die Stadtverwaltung endlich ein stimmiges Entwicklungskonzept vorlege. Und da sei auch Oberbürgermeister Schramma in der Pflicht. "Es ist ja schön, den Oberbürgermeister jetzt häufig bei Terminen in Porz zu sehen, aber mit dem Repräsentieren allein ist es nicht getan."