
Nachdem der Rat in seiner jüngsten Sitzung versäumt hat, die notwendigen Beschlüsse gegen den Bau von Windenergieanlagen in Porz-Langel zu fassen, fordert SPD-Ratsfrau Christa Becker die Verwaltung auf, unverzüglich die notwendigen Maßnahmen in die Wege zu leiten. Das berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" in seiner Online-Ausgabe vom 16. August:
Wieder Wind um Porzer Windräder
Von Sven Hamann
Langel – Kommen die Windräder nun doch? Diese Befürchtung steht im Raum, nachdem die Stadtverwaltung den Erlass einer Veränderungssperre von der Tagesordnung der jüngsten Ratssitzung genommen hat, obwohl die Porzer Bezirksvertretung und der Stadtentwicklungsausschuss für den Erlass gestimmt hatten. Begründet wurde der Rückzug von der Verwaltung mit dem Hinweis, dass es noch juristischen Beratungsbedarf gebe.
Juristisch verzwickt ist der Fall in der Tat: Für die Aufstellung solcher Windräder – offiziell heißen sie Windenergieanlagen – hatte ein Betreiber eine Bauvoranfrage im Gebiet zwischen Zündorf, Langel und Libur gestellt. Schon diese Absicht hatte Betroffene in weitem Umkreis zu Protesten veranlasst und die Verwaltung stellte selbst fest, dass eine solche Windenergieanlage hier nicht in die flache und weiträumige Landschaft und auch nicht zu der umgebenden Bebauung mit niedrigen Häusern passe: Immerhin sind die Windräder bis zu 100 Meter hoch.
Allerdings kann eine solche Bauvoranfrage bzw. später die Baugenehmigung in "Außenbereichen" nach dem Bundesbaugesetzbuch nur dann verweigert werden, wenn es innerhalb einer Stadt oder Gemeinde bereits ausgewiesene Flächen für "Windparks, so genannte "Konzentrationszonen", gibt – und das ist in Köln noch nicht der Fall.
Nun hegt Ratsmitglied Christa Becker (SPD) die Befürchtung, dass mit der Nicht-Weiterverfolgung der Veränderungssperre der Bau der Windenergieanlage nicht mehr zu verhindern sei. Die Politikerin fordert deshalb die Stadtverwaltung auf, den Erlass der Veränderungssperre wieder in Angriff zu nehmen – die nächste Möglichkeit dazu wird allerdings erst in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 18. September sein. Danach muss sich der Rat in seiner darauf folgenden Sitzung mit dem windigen Thema beschäftigen.