Langel in der Sackgasse?

Über die Veranstaltung "Langel in der Sackgasse?" berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger in seiner Lokalausgabe Porz am 17. Juli:

Langel: Schneller nach Köln bestimmt nicht vor dem Jahr 2012
Geplante Umgehungsstraße und Linie 7 lassen auf sich warten
Von Christoph Hennes

Langel – Ihre Finger in altbekannte "offene Wunden" legten die Porzer Sozialdemokraten bei einer Informations- und Diskussionsveranstaltung in der Jakob-Engels-Halle zum Thema "Langel in der Sackgasse?": Der SPD-Ortsverein Porz-Mitte, Zündorf, Langel hatte die Bürger zu der Veranstaltung eingeladen, die als neue und zukünftig regelmäßig stattfindende Reihe "SPD im Gespräch" im vorigen Monat bereits in Zündorf zur Kernfrage "Wem gehört die Groov?" gastierte.

In Langel standen nun die als dürftig kritisierte Infrastruktur im Ort und der schlechte Zustand des täglich durch Autoverkehr kollabierenden Loorwegs im Mittelpunkt. Aber auch die seit Jahrzehnten geplante Verlängerung der Straßenbahnlinie 7 und die mindestens ebenso lang geforderte Umgehungsstraße für den Porzer Süden standen auf der Themenliste des Ortsvereinsvorsitzenden Lutz Tempel.

Dass die Verkehrsproblematik vielen Bewohnern besonders auf den Nägeln brennt, zeigte letztendlich auch die rege Wortbeteiligung beim Gesprächsabend, der allerdings für die meisten Betroffenen in Erwartung einer hoffnungsvollen Nachricht enttäuschend verlief.

Tempel, der Willi Stadoll als Vorsitzenden der SPD-Bezirksfraktion und Bezirksvertreter Thomas Salzmann auf dem Podium zur Seite hatte, verkündete zum Ausbau der Straßenbahn, dass mit der dramatischen städtischen Haushaltslage und vorrangigen Projekten auf der Ausbau-Prioritätenliste des Landes der Wunsch zum wiederholten Male in ganz weite Ferne rücke.

So sei etwa wegen der Fußball-WM im Jahr 2006, bei der Köln auch Austragungsort sein wird, der Ausbau der innerstädtischen Linie 1 als wesentlich dringlicher eingestuft worden als eine weitere Verlängerung der Linie 7 im Porzer Süden über Zündorf hinaus. Zudem besteht nach wie vor das Problem, Privatgrundstücke zu erwerben und die KVB hat bereits in einer internen Wirtschaftlichkeitsstudie die geplante Strecke bis Langel als völlig unrentabel eingestuft.

Ähnlich verzwickt gestaltet sich die Verwirklichung der immer dringender werdenden Entlastungsstraße, deren erste Planungen bereits mehr als ein Vierteljahrhundert zurückliegen. Täglich mehr und mehr verstopft der nach Köln drängende Berufsverkehr das Straßen-Nadelöhr zwischen Langel, Zündorf und Porz-Mitte. Die inzwischen fraktionsübergreifend bevorzugte Variante einer Umgehungsstraße über Zündorf, Wahner Straße mit Anschluss an die Flughafenautobahn ist definitiv nicht vor 2012 zu erwarten, da die Verkehrswegeplanung des Bundes einen entsprechenden Autobahnanschluss – wichtige Voraussetzung für den Bau der neuen Verkehrsader – nicht vorsieht.