
Von Zeit zu Zeit taucht immer wieder die Diskussion um eine weitere Rheinbrücke auf. Im Flächennutzungsplan gibt es allein zwei neue Brückenstandorte. Einer liegt ganz im Kölner Norden und sieht den Brückenschlag auf der Höhe des Worringer Bruchs vor; der zweite befindet sich im Kölner Süden und wurde von Oberbürgermeister Schramma aktuell wieder ins Gespräch gebracht. Zwei weitere Standorte werden ebenfalls immer wieder diskutiert.
"Weil eine neue Rheinbrücke einen sinnvollen Ringschluss im Kölner Verkehrssystem bedeuten kann, hat die SPD-Fraktion bereits vor Jahren bei der Aufstellung und Fortschreibung des Flächennutzungsplanes die Standorte gesichert. Am 14.02.2002 hat der Stadtentwicklungsausschuss die Verwaltung beauftragt zu untersuchen, ob und an welcher Stelle im Kölner Stadtgebiet eine zusätzliche Rheinbrücke sinnvoll erscheint. Eine Antwort der Verwaltung auf diesen Prüfauftrag liegt bisher nicht vor.
Deshalb ist es einigermaßen überraschend, dass Oberbürgermeister Schramma sich mit einer so eindeutigen Priorität für eine weitere Rheinbrücke im Kölner Süden/Wesseling einsetzt.
In Anbetracht der Haushaltslage der Stadt Köln, des Landes NRW und des Bundes muss man sich bei der Forderung nach einer schätzungsweise rund 300 bis 400 Mio € teuren neuen Rheinbrücke die Frage stellen, welche anderen Verkehrsprojekte der Finanzierung dieser Brücke zwangsläufig zum Opfer fallen würden. Schließlich gibt es noch eine lange Liste von Projekten, die geplant sind und auf die die Bürgerinnen und Bürger dringend warten, wie z.B. die Ortsumgehung Roggendorf, die Umgehungsstraße Meschenich (B51), die Verlängerung der Industriestraße und die Umgehungsstraße Zündorf.
Auch der Oberbürgermeister sollte sich daran gewöhnen, bei der Forderung nach immer neuen Großprojekten auch über die finanziellen Konsequenzen nachzudenken," so Michael Zimmermann, Fraktionsgeschäftsführer der SPD-Ratsfraktion.