
In einer Pressemitteilung vom 15. August 2002 behauptet der Oberbürgermeister, er mache hinsichtlich der Zukunft der städtischen Kliniken "keinerlei Richtungsvorgaben".
Dazu Martin Börschel, Fraktionsvorsitzender: "Meine Fraktion glaubt nicht, dass ein ergebnisoffenes Gutachten gewollt ist. Wir befürchten, dass die Stadt ihre Kliniken in Holweide, Merheim und Riehl verkaufen und sich somit aus der gesundheitlichen Grundversorgung verabschieden will.
Christa Becker, gesundheitspolitische Sprecherin: "Dafür sprechen folgende Fakten:
1) Die Auswahl des Gutachters ist ohne Fachleute vorgenommen worden. Feder-führend ist der Kämmerer. Sein Interesse gilt nicht den Patienten, sondern dem Geld. Erst auf massiven Druck hat der Oberbürgermeister eine Lenkungsgruppe ins Leben gerufen und damit Fachleute ins Boot geholt. Fraglich ist, welchen Einfluss diese noch nehmen können.
2) Ende September 2002 geht der jetzige Betriebsleiter in Ruhestand. Eine Nachfolgeregelung ist nicht getroffen worden. Auf Druck von CDU und FDP musste der Oberbürgermeister in der Ratssitzung am 16. Juli 2002 einen Rückzieher machen und eine Vertragsverlängerung mit Horst Gausmann von der Tagesordnung nehmen."
Martin Börschel: "Im Gegensatz zu CDU und FDP ist die SPD der Auffassung, dass die Kliniken nicht verkauft werden sollen. Dank eines kompetenten Managements und hochqualifizierten Personals erwirtschaften die Kliniken seit Jahren positive Er-gebnisse. Wir sind der festen Überzeugung, dass die Kliniken der Stadt Köln auch unter den neuen Krankenhaus-Finanzierungsbedingungen in städtischer Regie wirtschaftlich zu betreiben sind. Für den Erfolg eines Krankenhauses ist natürlich nicht allein die Rechtsform entscheidend, sondern die strategische Ausrichtung und vor allem hoch motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter."