
Wahn – Nach dem Motto "Unser Wahn soll grün bleiben !" haben sich in der Interessenvertretung "Grüngürtel Porz-Wahn Nord-West" etwa 30 Bürgerparteien zusammengeschlossen, um beim Bebauungsvorhaben der Stadt rund um den neuen S-Bahnhof Wahn ein Konzept zu vermitteln. Ergebnis dieser Arbeit ist ein eigens von den Bürgern entwickeltes Grüngürtel-Konzept, das in Wahn noch einen Rest von Erholung im Grünen erlaubt.
"Natürlich sind wir im Grunde gegen jede Art von Bebauung in diesem Gebiet, stellt Matthias Kenter von der Interessenvertretung klar," doch uns ist natürlich bewusst, dass die Stadtoberen im Grundsatz beschließen werden, hier einen Bebauungsplan aufzustellen, weiß Kenter die Lage realistisch einzuschätzen. "Doch wenn das denn schon sein muss, dann sollte unserer Meinung nach wenigstens ein Rest vom alten Charakter von Wahn und der Wahner Burg erhalten und ein schlüssiges Gesamtkonzept für Wahn entwickelt werden". Aus diesem Grunde haben wir uns zusammengesetzt und ein eigenes Konzept entwickelt, erläutert Kenter. Betroffen von den Plänen der Stadt sind die Flächen westlich der Burgallee und des Düppels bis zum neuen S-Bahnhof, im Süden und Norden begrenzt von der Sankt-Sebastianus-Straße und der Poststraße bis zur Kläranlage. Hier hat die städtische Verwaltung eine dichte Bebauung mit Gewerbe- und zum Teil mit bis zu dreieinhalb geschossiger Wohnbebauung vorgesehen.
Selbst vor den östlich der Burgallee angrenzenden, als landschaftsgeschützte Bestandteile ausgewiesenen Obstwiesen macht die Planung keinen Halt. "Diese sind wertvolle Flächen, auf denen sich in den letzten Jahren wieder viele seltene Pflanzen- und Tierarten angesiedelt haben", so die Interessenvertretung. Insgesamt plant man die Ansiedlung von weiteren etwa tausend Einwohnern in etwa 300 bis 350 Wohneinheiten. Als Ergebnis reichten die Burger in die Porzer Bezirksvertretung ein Konzept ein, das zwar die Bebauung einzelner Teilflächen mit gelockerter ein- bis zweigeschossiger Bebauung vorsieht, doch im Kern die Erhaltung eines Grüngürtels plant.
Strittig war nur noch der Anschluss der Nordanbindung an die St. Sebastianus-Straße. Die SPD hätte es gerne gesehen, dass die Nordanbindung in Richtung Burgallee schwenkt, bevor sie an die Sankt Sebastianusstraße kommt:
"Das hätte den Vorteil, dass der Kreisverkehr, der an der Einmündung entstehen soll, nicht an die Bahntrasse gedrängt wird und damit eine unübersichtliche Stelle entsteht", erklärt SPD-Bezirksvertreterin Marion Tillmann. Außerdem hatte diese Variante den Vorteil, dass sich das Gebiet südlich der St. Sebastianus-Straße später besser anschließen lässt. Die anderen Parteien lehnen diesen Vorschlag ab. "Wir hätten dann ein zwischen Nordanbindung und Eisenbahntrasse eingeklemmtes Wohngebiet und der Grünstreifen würde zerschnitten", meint Thomas Ehses von den Grünen. Als Kompromiss einigte man sich darauf, vorerst keine Bebauung südlich des Gebietes zuzulassen, damit man später eine ordentliche Anbindung bauen kann. (pn)