
Die SPD zeigte sich nach intensiver Debatte in allen Politikfeldern mit großer Geschlossenheit. So wurde nach einer engagierten und sachlichen Diskussion der Leitantrag zur Außen- und Sicherheitspolitik mit deutlich über 90 % Zustimmung verabschiedet und damit insbesondere der politische und militärische Beitrag Deutschlands bei der internationalen Bekämpfung des Terrorismus unterstützt. Breiten Raum nehmen in dem Antrag die Bereiche Krisenprävention und Stärkung der Vereinten Nationen ein.
Auch der Kurs Hans Eichels in der Finanz- und Wirtschaftspolitik (für weitere Haushaltskonsolidierung und gegen besondere Konjunkturprogramme) sowie von Otto Schily bei der Inneren Sicherheit und der Zuwanderung wurden mit breiten Mehrheiten für die entsprechenden Anträge bestätigt. Bei der Entwicklungspolitik wurde der verstärkte Kampf gegen Armut und die schrittweise Erhöhung der deutschen Entwicklungshilfe auf 0,7 % des Bruttosozialprodukts mit jährlichen Steigerungen beschlossen. Zur Zukunft der Europäischen Union legte die Partei ein klares Bekenntnis für eine Europäische Verfassung und für Reformen der europäischen Institutionen ab.
Abgelehnt wurden die von Franz Müntefering mit seinen Vorschlägen zur Parteireform in die Diskussion gebrachten "Vorwahlen" bei Kandidatenaufstellungen nach amerikanischem Vorbild. Im bildungspolitischen Antrag beschloss der Parteitag die ausdrückliche Ablehnung von Studiengebühren. Außerdem standen u.a. Anträge zur Familien-, Jugend- und Gleichstellungspolitik sowie zu Kommunalpolitischen Leitsätzen im Mittelpunkt der Diskussionen.
Für einen emotionalen Höhepunkt sorgte die Rede von Tony Blair, der die Führungskraft Gerhard Schröders lobte und die stärkere Verantwortung Deutschlands beim Kampf gegen den internationalen Terrorismus würdigte.
Zum Schluss des Parteitages gab Rudolf Scharping einen Überblick über den Stand der Diskussionen zum neuen Grundsatzprogramm. In einer Entschließung wurden die Gliederungen der Partei aufgefordert, sich aktiv an der Grundatzprogrammdebatte zu beteiligen. Einen ersten Programmentwurf soll die Programmkommission nach der Bundestagswahl 2002 vorlegen.
Die Ergebnisse des Parteitages mit sämtlichen Beschlüssen, Wahlergebnissen sowie einem Pressespiegel können im Internet unter www.spd-parteitag.de nachgelesen werden.
Die Kölner Delegation bestand beim Parteitag aus unserem UB-Vorsitzenden Jochen Ott als Parteiratsmitglied sowie den Delegierten Christa Becker, Anke Brunn, Annemarie Frage-Münch, Conny Gilges, Jupp Jansen und Martin Dörmann. Letzterer war zugleich als Vertreter des Bezirks Mittelrhein Mitglied der Antragskommission, in der im Vorfeld viele strittigen Fragen abgestimmt werden konnten, um einen reibungslosen Ablauf des Parteitages zu ermöglichen.
Große Beachtung und Beifall fanden zwei Parteitagsreden von Jochen Ott zu den Themen Integrationspolitik sowie Kommunalpolitik (nachzulesen auf unserer Homepage unter www.koelnspd.de).